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Die magische Fünf

SC Paderborn 07 muss in Siegen endlich punkten

Von Peter Klute
Paderborn (WB). Beim Fußball-Zweitligisten SC Paderborn 07 dreht sich vor dem morgigen Auftritt bei Schlusslicht Sportfreunde Siegen (19 Uhr, Leimbachstadion) alles um die Fünf. Vor dem fünftletzten Spieltag hat der Aufsteiger fünf Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz. Die dritte Fünf will der SCP verhindern: die fünfte Niederlage in Folge.

Da war es hoffentlich kein schlechtes Omen, dass Jos Luhukay gestern auf dem Weg zur Pressekonferenz im Stau steckte - sehr wohl war es bezeichnend für die Situation. Vor dem 4:0-Hinspielsieg am 18. November wurde der Verein in Sachen Stadionneubau gestoppt, inzwischen kommt auch die Mannschaft nicht mehr vorwärts. Im Gegensatz zu ihrem Trainer fährt sie nicht mal mehr im Leerlauf, sondern hat den Rückwärtsgang eingelegt. Nur zwei Punkte holte Paderborn aus den vergangenen sieben Spielen. Die Konkurrenz im Kampf um den Klassenerhalt rückt immer näher und der Coach weiß: »Noch müssen wir nicht auf die anderen gucken, aber mit jedem Spiel, das wir nicht gewinnen, wird der Druck größer und das Vertrauen weniger. Daher würden wir uns mit einem Sieg in Siegen alle einen großen Gefallen tun. Wir müssen unser Glück wieder erzwingen.«
Hauptgrund für die Talfahrt ist die fehlende Durchschlagskraft im Angriff, in den sieben sieglosen Spielen erzielte der SCP nur magere drei Tore. »Unsere Offensive stagniert und ist erblasst. Da müssen wir aggressiver, entschlossener und zielstrebiger agieren«, fordert Luhukay und führt weiter aus: »Der Einzige, der in den vergangenen beiden Spielen gegen Freiburg und Bochum Chancen hatte, war René Müller. Mehmet Dragusha hat gegen Bochum getroffen und war auch in Freiburg teilweise gefährlich. Dennis Schulp und Marcel Ndjeng hatten dagegen nicht einen einzigen echten Abschluss.« Das sei kein Pech, sondern charakterisiere die Lage und liegt nach Ansicht des Holländers auch daran, »dass wir aktuell in der Hälfte des Gegners zu wenig die Faust machen«.
Der Verwunderung seines Freiburger Kollegen Volker Finke darüber, dass der Gegner nach 60 Minuten beim Stand von 0:1 nicht alles nach vorne geworfen habe, entgegnet der Holländer: »Der kennt unseren Kader nicht. Ich habe mit Albert Bunjaku und Hüzeyfe Dogan zwei frische Offensivkräfte gebracht. Aber wenn wir aufmachen, bekommen wir eher die Gegentore zwei, drei und vier und liegen völlig am Boden.«
Personell wird sich gegenüber Sonntag wenig ändern. Kapitän Müller (Fußprellung) und Markus Bollmann (Rippenprellung) sind angeschlagen, stehen aber zur Verfügung. David Fall ist nach fast zweimonatiger Pause (Haarriss im Wadenbein) wieder im Mannschaftstraining, steht aber höchstens im Kader. Einen Einsatz von Beginn an schließt Luhukay aus.

Artikel vom 12.04.2006