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Feiertags-Fußball
Hart 
am 
Ball 

Von Klaus Lükewille

Spielzeit 2005/2006 - die »weltmeisterliche« Bundesliga-Saison. Wohin man hört: Die Vorfreude auf die Endrunde in Deutschland ist riesengroß. Das soll der glanzvolle Höhepunkt des Jahres sein, begeisternde Fußball-Feste in zwölf Stadien dürfen erwartet werden.
Die nationalen Vorspiele sind allerdings keine Weltmeisterschafts-Werbung. Graue Alltage vor den Feiertagen. Wie diese 30. Runde am Oster-Wochenende. Nicht ein Spiel war dabei, das besonders hervorgehoben werden müsste. Das Niveau der Liga Mitte April 2006: mäßig, Tendenz weiter fallend.
Sicher, die Spitzenmannschaften buchten ihre erwarteten Siege. Den Bayern reichten zwei Tore nach der Pause gegen Bielefeld, die Hamburger hatten schon vor dem Wechsel in Duisburg mit ebenfalls zwei Treffern alles klar gemacht. Im Stile der Bayern hätten sie ihren Sieg über die Zeit geschaukelt, hieß es aus der MSV-Arena. Aber ist das etwa noch ein Kompliment?
Wer nach Führungen das Ergebnis nur verwaltet, dann kein Spiel mehr gestaltet - der ist heute schon titelreif?
Sieht so aus. Die Münchner, die Nummer 1, überzeugten auch gegen die Arminen nicht. Der HSV, weiter vier Zähler dahinter, lieferte in Duisburg nur eine Plicht-Vorstellung ab.
Immerhin: Sie holten ihre Punkte. Die Verfolger schafften gegen Kellerkinder nur Unentschieden. Der FC Schalke 04 steckt in der Krise. Das wurde beim 1:1 gegen den 1. FC Köln erneut deutlich sichtbar.
Und Werder Bremen? Die konnten nicht einmal gegen zehn Wolfsburger gewinnen. Auch nur 1:1. Auch so ein Spiel, das man unbedingt ganz, ganz schnell wieder vergessen sollte.
In diese Kategorie gehören aus Liga-Runde 30 ebenfalls die Partien Eintracht Frankurt gegen den FSV Mainz 05 und Hertha BSC Berlin gegen Borussia Dortmund. Noch zwei Remis - und nicht ein einziges Tor.
Fröhliche Ostern?
Nur in zwei Stadien kam so etwas wie Feiertags-Stimmung auf. Bayer Leverkusen buchte gegen Mönchengladbach Sieg Nummer 4 in Serie, steht jetzt auf einem UEFA-Cup-Platz. Und der 1. FC Nürnberg holte gegen den 1.FC Kaiserslautern sehr wahrscheinlich den entscheidenden »Dreier« zum Klassenerhalt.

Artikel vom 18.04.2006