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Alles muss unter Kontrolle sein

Der Supervogel Concorde und der Mega-Airbus A380 bei Arte und ZDF

Arte, 20.40, ZDF, 22.15 Uhr: Zwei Welten der zivilen Luftfahrt: Arte blickt auf die Ära des Überschalljets Concorde zurück, das ZDF schaut auf die Zukunft des Riesenfliegers Airbus A380.

»Mythos Concorde« heißt es bei Arte. Mehr als drei Jahrzehnte lang - von 1969 bis zum Jahr 2000 - donnerte der schlanke Düsenvogel mit zweifacher Schallgeschwindigkeit planmäßig über den Atlantik. Mit der Concorde reisten vor allem die Superreichen. Sie kamen nach nur drei Stunden in New York an, also vor der Uhrzeit, zu der sie in Paris oder London gestartet waren. Die Concorde würde vermutlich noch heute fliegen, wenn nicht im Juli 2000 in Paris der erste und einzige Absturz über hundert Menschen das Leben gekostet hätte.
Der Absturz der Concorde bedeutete ihr Ende, auch wenn sie danach noch in einer verbesserten Version bis 2003 weiterfliegen durfte. Nur 16 Exemplare des Flugzeugs wurden für den Linienverkehr gebaut. Ursprünglich waren mehr geplant, doch die Ölpreiskrise von 1973 verdarb das Geschäft - die Concorde verbrauchte zu viel Treibstoff. Stattdessen machte die gleichzeitig in den USA entwickelte Boeing 747- der Jumbojet - Karriere.
In der ZDF-Reihe »Abenteuer Wissen« wird der »Gigant im Härtetest« vorgestellt, der Airbus A380. Das europäische Projekt befindet sich derzeit im Endspurt: Ende 2006 soll die Endauslieferung beginnen. Im Laufe einer mehrmonatigen Testphase muss der vierstrahlige Riesenvogel zeigen, dass er die Anforderungen für die Zulassung erfüllt. Wie viel auf dem Spiel steht, zeigte sich, als bei einem Belastungstest eine Tragfläche früher als geplant riss. Die Nachricht verbreitete sich wie ein Lauffeuer, die Airbus-Aktie brach ein, die Aufregung war riesig. Airbus beteuerte, alles sei unter Kontrolle.
Selbst kleinere Zwischenfälle, die nur den Zeitplan verzögern, bedeuten große wirtschaftliche Einbußen. Das Fernsehteam von »Abenteuer Wissen« drehte unter anderem in der Überwachungszentrale für Testflüge. In Kaiserslautern wurden spektakuläre Crashtests aufgenommen, bei denen A380-Sitze auf Herz und Nieren geprüft wurden. Da die Sitze ultraleicht sein müssen, werden Materialien wie Titan und Glasfaser verwendet. Bei den Crashtests wird geprüft, ob das besonders leichte Material auch strapazierfähig genug ist. Bei dem Mega-Flugzeug für mehr als 500 Passagiere ist auch die Gestaltung der Kabine von großer Bedeutung. Damit die Passagiere sich wohl fühlen, spielen unsichtbare Faktoren wie Luftfeuchtigkeit, Raumtemperatur und Geräusche eine ungeahnte Rolle.

Artikel vom 12.04.2006