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Sulo steigt zur Nummer 2 auf

Grünes Licht für Cleanaway-Kauf

Von Bernhard Hertlein
Bonn/Herford (WB). Die Herforder Sulo-Gruppe steht vor dem Aufstieg zum zweitgrößten Entsorgungsunternehmen in Deutschland. Gestern stellte das Bundeskartellamt die Ampel für den beantragten Kauf der Cleanaway Deutschland AG auf Grün.

Marktführer bleibt auch nach der Übernahme Remondis (Lünen), die frühere Rethmann-Gruppe. Europaweit rangiert das neue Unternehmen mit mehr als 8000 Mitarbeitern und einem Umsatz von 1,2 Milliarden Euro auf Platz 5. Der britisch-australische Konzern Brambles, weltgrößter Anbieter von Transport-Paletten, kassiert für den Verkauf 570 Millionen Euro. Zusätzlich zum Deutschland-Geschäft erwirbt Sulo auch die Cleanaway-Aktivitäten in Österreich, der Schweiz, dem Baltikum und Schweden.
Das Bundeskartellamt verband die Genehmigung gestern allerdings mit einigen Auflagen. So müssen sich die Herforder zuvor von mehreren Vermögenswerten in Hessen, Rheinland-Pfalz und Sachsen trennen. »Das Amt sieht die zunehmende Konzentrationstendenz in der Entsorgungswirtschaft mit Sorge«, erklärte Kartellamtspräsident Ulf Böge. Der Vorsitzende der Sulo-Geschäftsführung, Jürgen Rauen, wollte die Entscheidung deshalb gestern noch nicht kommentieren.
Sulo, vor 114 Jahren von dem Schlossermeister F. Streuber als Ein-Mann-Unternehmen gegründet, erzielt allein mit 6000 Mitarbeitern weltweit bereits einen Umsatz von mehr als 700 Millionen Euro. Seit Anfang 2004 gehört die Unternehmensgruppe zu gleichen Teilen den beiden Finanzinvestoren Blackstone und Apax.
Die Aktivitäten der Sulo-Gruppe gliedern sich bislang in drei Geschäftsbereiche. Der Dienstleistungsbereich Sulo Umweltservice kümmert sich um das Sammeln, Trennen, Sortieren, Zwischenlagern, Entsorgen und Verwerten von Industrie-, Gewerbe-, Haus- und Bioabfall. Sulo Emballagen befasst sich mit der Herstellung von Stahlblech-Verpackungen für den Transport gefährlicher Güter. Die beiden Firmen Sulo Umwelttechnik und Envicomp wiederum fertigen maßgeschneiderte Konzepte für Abfallmanagement von der Produktion der Behälter bis zu Abfallmanagement-Systemen einschließlich moderner Identifikations und Wägesysteme. Ebenfalls zur Gruppe gehört der Logistikspezialist Westfalia.

Artikel vom 11.04.2006