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Zeichnungsgewinne am ersten Tag

Börsendebüt von Wacker Chemie - 22 Prozent über Zuteilungspreis


Von Ralf Banser
Frankfurt (Reuters). Der bayerische Chemiekonzern Wacker hat gestern ein gelungenes Debüt an der Börse gegeben. Der größte Börsengang in Deutschland in diesem Jahr bescherte den Anlegern am ersten Handelstag satte Zeichnungsgewinne. Die Wacker-Chemie-Aktien schlossen mit einem Kurs von 97,50 Euro und lagen damit fast 22 Prozent über dem Zuteilungspreis von 80 Euro. Die Titel waren nach denen der Deutschen Telekom der umsatzstärkste Wert am deutschen Aktienmarkt. »Wir sind sehr zufrieden«, sagte Vorstandschef Peter-Alexander Wacker. Mit einem Emissionsvolumen von bis zu 1,2 Milliarden Euro ist Wacker Chemie der größte Börsengang seit der Emission der Postbank im Sommer 2004.
Der im Jahr 1914 gegründete Chemiekonzern, der am Kapitalmarkt mit vier Milliarden Euro bewertet wird, gilt als heißer Kandidat für den Nebenwerteindex MDax.
»Zu 90 Prozent dürfte Wacker bereits im Juni in den MDax einziehen«, erklärte ein Indexexperte. Aktienexperten werten den Börseneinstand als Erfolg. Einige sehen jedoch auf dem aktuellen Kursniveau auf kurze Sicht wenig Luft nach oben. Der Emissionserlös fließt zu einen Drittel auf das Firmenkonto, der Rest geht an die Familie Wacker und die Investmentbank Morgan Stanley. Die frischen Gelder will Konzern-Chef Wacker unter anderem in Wachstumsbereiche - Silikonprodukte oder das in der Halbleiter- und Solarindustrie verwendete Polysilizium - stecken. Der 14400 Mitarbeiter zählende Chemiekonzern setzte im vergangenen Jahr 2,76 (2004: 2,5) Milliarden Euro um.

Artikel vom 11.04.2006