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Mutter setzt Theaterverbot durch


Hagen (dpa). Ein Theaterstück mit dem Titel »Ehrensache« über einen Mädchenmord in Hagen darf am Theater der Stadt nicht weiter aufgeführt werden. Das hat das Oberlandesgericht Hamm entschieden. Die Mutter der Getöteten hat eine einstweilige Verfügung gegen die Aufführung erstritten. Durch die negative Darstellung der Figur werde das Lebensbild des Mädchens entstellt und dessen Wert- und Achtungsanspruch nicht gewahrt, begründete das Gericht unter dem Aktenzeichen 3 W  22/06.
Autor Lutz Hübner stellt das spätere Opfer als Mädchen dar, das durch ein besonders aufreizendes Outfit auffällt. Im realen Fall hatten sich zwei Mädchen mit zwei jungen Männern zu einer Wochenend-Spritztour verabredet. Der Haupttäter türkischer Herkunft tötete die 14-Jährige mit 30 Messerstichen, die damals 13 Jahre alte Begleiterin wurde schwer verletzt. Das Landgericht Hagen verurteilte den 21-Jährigen zu zehn Jahren, seinen damals 17 Jahre alte Begleiter wegen versuchten Mordes an dem jüngeren Mädchen zu neun Jahren Jugendhaft.

Artikel vom 11.04.2006