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Viele Worte und
zu wenig Taten

Arminia II in launischer Verfassung

Bielefeld (WB/wjö). In seiner Heimatstadt Delbrück wäre Arminias Torwart Dennis Eilhoff am Sonntag zu gerne ohne Gegentreffer geblieben. Das Wunschdenken dauerte aber nur bis zur 43. Minute. Jan Welker erzielte den Ausgleichstreffer zum 1:1, nachdem gleich zwei DSC-Abwehrspieler gegen Vorbereiter Peter Berhorst Nachlässigkeiten zeigten.

»Bei dem Tor war ich machtlos«, ärgerte sich Dennis Eilhoff und war im Abschnitt zwei noch mehr erstaunt, dass die junge Bielefelder Bundesligareserve in der Offensive rein gar nichts mehr zustande brachte. Die DSC-Amateure zeigten wieder einmal ihr »zweites Gesicht«, dass im Verein keiner sehen will.
Trainer Igor Lazic und sein »Co« Sebastian Scherer stehen vor einem Rätsel. Gegen die vermeintlich Großen hui, gegen die »Nobodys« der Oberliga pfui. »Bis zu unserem Führungstreffer haben wir uns sehr gut präsentiert. Doch plötzlich war wieder der Faden gerissen und der Gegner bekam enormen Auftrieb«, sah Scherer Parallelen zu einigen anderen Partien. »Warum ist dieses Team keine Mannschaft, obwohl es über viele gute Solisten verfügt? Fragen über Fragen, die es schnellstens zu beantworten gilt.
In Einzel- und in Gruppengesprächen haben Lazic und Scherer ihre Schützlinge ins Gebet genommen. Die Reaktion gegen mittelmäßige Mannschaften ist gleich null. Arminia II muss höllisch aufpassen, dass man nicht in den Abstiegsstrudel gerät. Bis zum Drittletzten SV Lippstadt sind es gerade mal zwei Punkte. Und die Lippstädter befinden sich deutlich im Aufwind. Davon konnten sich die »Blauen« letzte Woche überzeugen, als sie im Nachholspiel auf eigenem Terrain ebenfalls nicht über ein 1:1 hinaus kamen.
Er sei sehr enttäuscht, versicherete Lazic nach dem jüngsten Auftritt beim Aufsteiger SC Delbrück und bezeichnete die Vorstellung des eigenen Teams als »grausam«. Viele Worte, wenig Taten. Was der Kroate Lazic will, versteht die Mannschaft offensichtlich nicht. Dennoch sehen beide Trainer viel Potenzial im Bundesliga-Unterbau und stellen fest: »Ein einstelliger Tabellenplatz müsste bei besserer Konzentration durchaus möglich sein.«

Artikel vom 11.04.2006