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Heikle Sache mit der Suppe
Wie Herr Messer das Problem doch noch lösen konnte
Nicht nur Menschen müssen zusammenhalten, auch Gegenstände können sich gegenseitig helfen. Warum, wieso? Lest mal selbst!
Herr Messer hatte sich da eine Suppe eingebrockt, die er selber nicht mehr auslöffeln konnte. Bei handfesten Dingen schnitt er ganz gut ab, aber mit dieser Suppe hatte er echte Probleme. Die Sache war ihm einfach nicht griffig genug.
»Könnten Sie mir vielleicht helfen?«, fragte er Frau Strohhalm.
»Tut mir leid«, sagte sie geknickt, »aber ich fühle mich innerlich so leer. Ich wäre sicher keine gute Hilfe.«
»Ich kann auch nicht«, klagte Herr Tortenheber, der sowieso schon schwer zu tragen hatte.
»Und ich habe damit nichts zu tun«, sagte Herr Gabel spießig und wandte sich ab.
Da wurde Herr Messer etwas sauer und antwortete spitz: »Ich helfe Ihnen doch auch, von Zeit zu Zeit etwas aufzugabeln!«
»Was soll ich denn jetzt in ihrer Suppe herumstochern?«, fragte Herr Gabel.
Da wurde es Frau Korkenzieher zu bunt. »Wenn diese Streiterei nicht bald aufhört, drehe ich noch durch«, stöhnte sie.
Frau Schneebesen, die sich immer ganz gut durch's Leben schlug, rief: »Wenn ich ihnen behilflich sein könnte!«
»Genau!«, traf Herr Hammer, der sich im Flur befand, den Nagel auf den Kopf, »Freunde müssen zusammenhalten. Solch eine Suppe muss man eben zusammen auslöffeln!«
»Wir müssen an einem Strang ziehen«, fand auch Frau Küchengarn: »Jeder hilft jedem!« Das überzeugte alle Küchengeräte.
Die Geschwister Topflappen, die gerne eine tragende Rolle spielten, packten gleich mit an und holten Frau Kelle und Fräulein Löffelchen dazu.
»Wir sollten der Sache auf den Grund gehen!«, beschlossen diese.
Herr Messer, Herr Gabel und Herr Tortenheber schaufelten, Frau Korkenzieher drehte, Frau Schneebesen schlug und Fräulein Löffelchen und Frau Kelle löffelten. Selbst Frau Strohhalm hatte sich aufgerafft und bemerkte beim Ausschlürfen, dass das Helfen ihre innere Leere verdrängte.
Zusammen schafften sie es schnell, die unschönen Reste im Topf zu beseitigen.
Herr Messer bedankte sich bei allen Küchenhelfern. Dann beschlossen sie, sich von nun an immer zu helfen, wenn sich einer von ihnen mal so eine Suppe einbrockt. Dafür sind Freunde schließlich da.

Artikel vom 29.04.2006