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»Das ist schon unser Finale«

Arminia tritt heute mit großen Ambitionen bei Eintracht Frankfurt an

Von Werner Jöstingmeyer
Bielefeld (WB). Arminias Pokal-Endspiel steigt heute in Frankfurt. Wenn WM-Schiedsrichter Dr. Markus Merk (Kaiserslautern) um 20.30 Uhr (live im ZDF) das Halbfinale anpfeift, geht es um Alles oder Nichts. »Sollten wir gewinnen, wäre das offizielle Endspiel in Berlin eigentlich nur ein Zubrot«, sagt DSC-Trainer von Heesen.

Die Commerzbank-Arena in der Mainmetropole ist mit 50300 Plätzen seit geraumer Zeit völlig ausverkauft. Doch von der gewaltigen Kulisse lässt sich von Heesen nicht schrecken. Die Partie sei völlig offen. Einen Favoriten gebe es nicht, versichert er. Arminias Coach schaut vielmehr auf den Zustand beider Mannschaften. »Es kommt drauf an, welches Team nach dem Pflichtspiel am Samstag die meisten Kräfte getankt hat.«
Der psychologische Vorteil liegt zweifellos auf Seiten der Arminen. Der jüngste 1:0-Erfolg in der Bundesliga und der Riesenschritt zum Klassenerhalt sollte Bielefeld beflügeln. Thomas von Heesen warnt aber vor zu großer Euphorie: »Da stehen sich zwei Mannschaften mit identischen Zielsetzungen gegenüber. Ich bin sicher, dass auch Eintracht Frankfurt das Klassenziel in der Liga erreicht.«
Das erneute Aufeinandertreffen sieht Arminias Trainer ohnehin als »die unangenehmste Aufgabe« an. Nur ein Auswärtsspiel beim FC Bayern München sei schwieriger. Von Heesen: »Ich hätte mir bei der Auslosung den FC St. Pauli als Gegner gewünscht.«
Die Anfangsformation wird er nur leicht verändern. Artur Wichniarek muss sich nach seiner indiskutablen Leistung mit einem Platz auf der Ersatzbank begnügen. Isaac Boakye gilt nach überstandener Verletzung als erste Wahl. Sibusiso Zuma ist als Einwechselspieler vorgesehen. Ob Roberto Pinto von Beginn an dabei ist, wollte der DSC-Coach nicht verraten. In der SchücoArena war der kleine Portugiese gegen Frankfurt in den zweiten 45 Minuten ein belebendes Element.
»Wir werden Artur nicht fallen lassen. Er braucht noch Zeit, um dahin zu kommen, wo er einmal war«, glaubt Thomas von Heesen nach wie vor an den polnischen Stürmer. Und er hat die gesamte Mannschaft in die Pflicht genommen, dass sie »König Artur« hilft.
Nerven behalten und möglichst ein frühes Tor erzielen, so lautet heute Arminias Marschroute in Frankfurt. Erinnert von Heesen an das letzte Gastspiel in Hannover: »Da haben wir bewiesen, dass wir auch auswärts ein Tor schießen können.« Die momentanen miserablen Platzverhältnisse nach dem Auftritt der Galaxy-Footballer am Samstag können Arminia auch nicht schocken. Grinst von Heesen süffisant: »Auf solch einem Acker trainieren wir doch jeden Tag.«
Von dem Leistungsvermögen seiner Truppe ist »Thommy« überzeugt. »Wir Trainer haben einen Plan und die Spieler glauben dran. Jeder wird an seine Leistungsgrenze gehen. Deshalb ist es normal, dass nur die Mannschaft im Sonnenschein steht.«
So wollen sie spielenEintracht: Nikolov - Cha, Russ, Vasoski, Ochs - Cimen, Huggel, Köhler - Meier - Amanatidis, Copado
Arminia: Hain - Korzynietz, Westermann, Gabriel, Schuler - Kauf - Vata, Fink, Kucera, Masmandis - Boakye

Artikel vom 11.04.2006