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Brandweins »Kampfansage«

Landesliga: VfL Theesen siegt auch am »grünen Tisch«


Bielefeld (WB/jm). Auch am »grünen Tisch« ist der VfL Theesen unschlagbar. Das Landesliga-Meisterschaftsspiel gegen die SpVg Steinhagen (3:3) vom 26. März wurde von Staffelleiter Friedhelm Spey nachträglich in einen Sieg umgewandelt. Drei Punkte bei 2:0 Toren, weil Steinhagen mit Tolga Oezata einen nicht spielberechtigten A-Jugendlichen eingesetzt hatten. Die aktuelle Tabelle weist die Theesener nun punktgleich mit Wiedenbrück (beide 38) auf Rang drei aus.
Seit zwölf Spielen hat der VfL Theesen nicht mehr verloren. Grund genug, forschere Töne anzuschlagen. »Wir haben nichts mehr zu verlieren und gucken nur noch nach oben«, sagt Trainer Andreas Brandwein. Das dürften die Kollegen aus Dornberg und Wiedenbrück gerne als »Kampfansage« verstehen. Die vorhandene Risikobereitschaft an der Gaudigstraße, sie dürfte im Saisonfinale weiter wachsen. »Wir wollen die restlichen neun Spiele alle für uns entscheiden, egal wo und gegen wen. Ist doch egal, ob wir noch Sechster oder Siebter werden - wir können nur gewinnen«, kommen für Brandwein Unentschieden nicht mehr in Frage.
Die Euphorie in Theesen steigt proportional zur Erfolgsserie. Nicht zuletzt wegen provokanter Fragen von Zuschauern ließ sich Theesens Coach Sonntag erstmalig auf hypothetische Aufstiegs-Gedankenspiele ein. Seine Botschaft: »Wir haben unsere Personalplanungen für die Landesliga abgeschlossen. Ich glaube, dass wir in der Verbandsliga nicht mithalten könnten und ein ähnliches Schicksal erleiden würden wie der TuS Jöllenbeck. Aber auch im Falle eines Aufstiegs würde sich unser Rahmen nicht verändern«.
Dornberg und Wiedenbrück bleiben Brandweins Favoriten. »Die schwimmen nun mal in finanziellen Dimensionen, wo wir nicht mithalten können«, sagt er mit Blick auf die Spielereinkäufe im Winter. »Die Frage ist nur, ob die Mischung stimmt. Das zweifle ich bei beiden Teams an«. Der VfL Theesen bilde da einen Gegenpol: »Wir sind eine Mannschaft!«
Spitzenreiter! Auch wenn Dornbergs Trainer Jürgen Prüfer vorsichtig appelliert, »die Kirche im Dorf zu lassen«, so trägt der im Winter konsequent eingeschlagene Weg endlich die erhofften Früchte in der Tabellenoptik. »Es war wichtig, dass wir im Winter einen kompletten Break gemacht und die Hinserie abgehakt haben. Wir haben sehr intensiv gearbeitet, wahrscheinlich mehr als andere«. Dass es in den ersten Spielen nach der Pause zu »Schwierigkeiten« gekommen sei, sei - allen Zweiflern zum Trotz - »normal gewesen. Weil ich ja weiß, was ich getan habe. Jetzt aber kommt die Frische, der Rhyhthmus rein«.
Gemeinsam Ziele definiert: Beim TuS Dornberg haben sich Mannschaft und Trainer »sehr verbindlich auf eine Art der Zusammenarbeit geeinigt«, so Prüfer. Die neue Basis der Kooperation habe eine Leistungsbereitschaft und einen Siegeswillen ausgebildet, der gerade in dem »Schlüsselspiel« gegen den SV Avenwedde deutlich sichtbar gewesen sei. »Die Mannschaft hat beim 4:3 einen unglaublichen Siegeswillen demonstriert und gezeigt, dass sie den Titel will«. Zweikampf- und Laufbereitschaft, bestimmte Passfolgen, Spieleröffnungen - es flutscht zurzeit einfach wie im Training einstudiert. »Aber wir haben noch einen weiten, harten Weg vor uns. Wir müssen jetzt zeigen, dass wir stark sind«, schwebt Jürgen Prüfer eine konstante Serie wie in Theesen vor.

Artikel vom 11.04.2006