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Ausgezeichnetes Auto
 Groß, sicher, sparsam: den neuen Renault Clio unter die Lupe genommen
 »Auto des Jahres«, »Auto der Vernunft« - wer sich für den neuen Renault Clio entscheidet, darf sich auf ein ausgezeichnetes Fahrzeug freuen.
 Groß, sicher, sparsam - in der jetzt dritten Generation bietet der Clio den Passagieren deutlich mehr Platz als beim Vorgänger. 3,98 Meter misst der Clio III in der Länge. Damit hat der Wagen um satte 17 Zentimeter zugelegt. Da auch der Radstand um zehn Zentimeter verlängert wurde, haben die Hinterbänkler richtig viel Raum für ihre Beine. Und nicht nur das. Auch Kopf- und Ellenbogenfreiheit haben gegenüber dem Vorgängermodell zugelegt. Vier Erwachsene können richtig bequem reisen und dabei auch noch eine Menge Gepäck mitnehmen. Das Gepäckabteil fasst 288 Liter und kann bei umgeklappter Rückbank (in der Basisversion nur komplett möglich) bis auf 1028 Liter erweitert werden. Der Kleine ist also ein richtiger Raumriese geworden.
Allerdings ist die Ladefläche nicht eben. Ein knapp zehn Zentimeter hoher Querträger direkt hinter dem Rücksitz sorgt für eine »Staustufe«. Die Strebe bringt mehr Stabilität und vor allem auch Sicherheit bei einem Auffahrunfall. Neben einem besonderen Rückhaltesystem, den Airbags und Sicherheitskopfstützen mit ein Grund dafür, dass der Clio beim Euro NCAP-Crashtest mit der Höchstwertung von fünf Sternen benotet wurde. Ein ESP allerdings ist nur bei den beiden Spitzen-Motorisierungen in Serie, kostet ansonsten 500 Euro Aufpreis.
So muss das Stabilisations-System auch bei dem hier gefahrenen 86 PS (63 kW) starken 1,5 Liter dCi-Diesel als Extra geordert werden. Ein Motor, der mit satter Durchzugskraft, erfreulicher Laufruhe und vor allem sparsamem Verbrauch überzeugt. Im Durchschnitt wurden 5,3 Liter ermittelt - und das mit Winterreifen und Klimaanlagen-Dauerbetrieb. Die Kraft der Maschine wird über ein leichtgängiges Fünf-Gang-Getriebe auf die Vorderräder übertragen.
Auch wenn die Lenkung ein bisschen direkter sein dürfte, haben die Räder immer guten Kontakt zur Straße. Grund dafür ist das harmonisch abgestimmte Fahrwerk. Der Clio III rollt komfortabel über die Straße, Federung und Dämpfung sind aber auch straff genug, um bei der schnellen Kurvenfahrt ausreichend Sicherheit zu garantieren.
Gerade bei einer solchen Fahrweise zeigen die Sitze ihre Schwäche. Der Seitenhalt ist nicht besonders, die Polsterung wirkt weich. Zudem könnte die Sitzfläche ein wenig länger sein.
Der einzige wesentliche Kritikpunkt am Clio, der auch mit einem durchaus wertig wirkenden Passagierabteil punktet. Außerdem gibt es Fächer in den Türen sowie eine optionale Schublade unter dem Beifahrersitz. Das Fassungsvermögen des Handschuhfachs schließlich beträgt 9,4 Liter und damit doppelt so viel wie beim Clio II. Leicht und locker lassen sich jetzt drei Flaschen in dem auf Wunsch kühlbaren Fach transportieren.
Bei der Ausstattung sollte man die Edition »Dynamique« wählen, da sie das vermutlich beste Preis-Wert-Verhältnis bietet. Für 14 550 Euro gibt's nämlich neben Zentralverriegelung mit Fernbedienung, elektrischen Fensterhebern, höhenverstellbarem Fahrersitz, asymmetrisch umklappbarer Rückbank, höhenverstellbarem Lenkrad und Bordcomputer auch noch ein Lederlenkrad und aktives Kurvenlicht.
Wer eine Klimaanlage wünscht (Einzelpreis 1100 Euro), sollte auch hier zum Paket greifen. »Fairway« bietet CD-Radio inklusive Klimaanlage für 1150 Euro.
Wolfgang Schäffer

In der nächsten Ausgabe: Toyota Prius - der Selbsteinparker

Artikel vom 22.04.2006