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Faustschlag gegen Ex-Profi
ohne strafrechtliche Folgen

Maler schlägt Stefan Studtrucker an Bierbude zu Boden


Bielefeld (uko). Ausgerechnet der ehemalige Arminia-Bielefeld-Profi Stefan Studtrucker fiel auf dem Braker Stadtteilfest »Sieben Teiche« an einer Bierbude unangenehm auf: Als sich zwei Frauen von dem 39-jährigen Ex-Fußballer angepöbelt und bedroht fühlten, wuchtete deren Begleiter Studtrucker eine Faust ins Gesicht. Jetzt wurde das Strafverfahren gegen den Faustkämpfer eingestellt.
Die Anklage gegen den 43-jährigen Bielefelder Malermeister Andreas P. lautete auf gefährliche Körperverletzung, denn Studtrucker hatte durch den Schlag am 21. August 2005 einen Bruch des Nasenbeins und einen lädierten Zahn davongetragen. Dafür hatte die Staatsanwaltschaft einen Strafbefehl über 900 Euro Geldstrafe (30 Tagessätze zu 30 Euro) beantragt. Das Amtsgericht erließ den Strafbefehl, Andreas P. legte jedoch Einspruch ein. Der Mann verteidigte sich jetzt mit dem Hinweis, auch er sei von Studtrucker provoziert worden.
Eigentlich wollte der Malermeister dem nun als Sportvermarkter tätigen Ex-Fußballprofi ein Bier ausgeben, was Sudtrucker jedoch verschmähte. Dann bezeichnete er den Handwerker zudem als »Osterhasen«; das bestätigte Studtrucker auch vor dem Amtsgericht. In der Folgezeit soll es zwischen den Gruppen zu wechselseitigen verbalen Angriffen gekommen sein. Das gipfelte schließlich in einer handfesten Auseinandersetzung. Die Begleiterinnen des Malermeisters sagten als Zeuginnen sogar, Studtrucker habe ihnen Prügel angeboten (»Wollt ihr auch was drauf haben?«). Dann folgte der Faustschlag.
Amtsrichterin Monika Wienand stellte danach das Strafverfahren gegen den Angeklagten ein. Sie beließ es bei einer Geldbuße in Höhe von 450 Euro. Stefan Studtrucker will dagegen seine zivilrechtlichen Ansprüche auf Schmerzensgeld weiter verfolgen, sagte sein Anwalt Hans Geisler.

Artikel vom 08.04.2006