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Blick auf den Maler

Kirkeby-Ausstellung in Emdener Kunsthalle


Emden (dpa). Er ist Maler und Bildhauer, Schriftsteller und Filmemacher. Gelegentlich erregt der promovierte Geologe außerdem als Architekt Aufsehen. Wer sich mit dem international bekanntesten dänischen Gegenwartskünstler Per Kirkeby (67) beschäftigt, kann sich leicht verzetteln. Dieser Gefahr sind die Ausstellungsmacher der Emder Kunsthalle nicht erlegen. Ihre Kirkeby-Schau, die von diesem Samstag an bis 25. Juni gezeigt wird, konzentriert sich ausschließlich auf den Maler und seine - so der Titel der Schau - »Prototypen der Natur«.
100 Gemälde, Kreidezeichnungen auf schwarz grundierten Masonitplatten und Aquarelle aus fast 30 Jahren laden ein zu farbstrotzenden Begegnungen mit »himmlischen Zweideutigkeiten«, zu denen Kirkeby sich selbst bekannt hat. Von einem »Kirkeby-Effekt« sprechen Kunstexperten, weil die weder abstrakten noch figurativen Bilder die Sinne zu Assoziationen herausfordern.
Die üppige Kirkeby-Präsentation markiert einen Wendepunkt der vor 20 Jahren von Henri Nannen gegründeten Kunsthalle. Achim Sommer verabschiedet sich nach zehn Jahren als wissenschaftlicher Leiter und wird zum 1. Mai Direktor des Max-Ernst-Museums in Brühl. Sein Nachfolger wird der Skandinavien-Experte und Kirkeby-Kurator Nils Ohlsen (38), der vor acht Jahren als Volontär nach Emden kam und seitdem an vielen Ausstellungen maßgeblich beteiligt war.

Artikel vom 08.04.2006