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Bausparen kommt
bei der Jugend gut an

LBS West floriert auch ohne Eigenheimförderung

Von Bernhard Hertlein
Münster (WB). Trotz des Wegfalls der Eigenheimzulage sparen die Deutschen weiter für ein eigenes Haus. Die Bausparsumme der größten deutschen Landesbausparkasse LBS West (Münster) lag im März um 17 Prozent über Vorjahresniveau.

Nach Aussage von Dr. Christian Badde, dem Vorstandsvorsitzenden der LBS West, steigt der Anteil der jungen Leute zwischen 18 und 25 Jahren unter den Bausparern. Er liege jetzt bei 50 Prozent. Aktuelle Auswirkungen auf die Konjunktur hätten die Baupläne dieser jungen Kundengruppe noch nicht: »Die meisten wollen ihren Eigenheim-Traum erst in zehn oder 15 Jahren Wirklichkeit werden lassen«, sagte Badde am Freitag in Münster.
Eine zweite große Gruppe unter den Bausparern bilden die Wohnungsmodernisierer. Ein alternder Immobilienbestand, die steigenden Energiepreise und die bevorstehende Einführung des Energiepasses veranlassten sie, Geld für Investitionen in ihre Immobilien zurückzulegen. Dazu kommen Badde zufolge der anhaltende Mobilitätsdruck durch Jobwechsel oder familiäre Veränderungen sowie die wachsende Neigung, sich in jeder Altersstufe neu einen passenden Wohnsitz zu wählen. Für viele sind Investitionen in Immobilien nicht zuletzt Teil der privaten Altersvorsorge. Entsprechend müsse der Erwerb in Anlehnung an die Riester-Rente auch staatlich gefördert werden.
2005 konnte die LBS West gleichwohl das Rekordergebnis des Vorjahres nicht ganz wiederholen. Obwohl die Landesbausparkasse mehr als 208 000 Neukunden gewinnen konnte, ging die Höhe des Netto-Neugeschäfts um vier Prozent zurück. Für 2006 erwartet Badde jedoch wieder höhere Neuabschlüsse.
Unterm Strich verbesserte sich das operative Ergebnis vor allem durch Einsparungen beim Verwaltungsaufwand um knapp acht Prozent auf 46,5 Millionen Euro. Wie im Vorjahr soll ein Teil für Pensionsrückstellungen genutzt werden. Außerdem werden 10,5 Millionen Euro an die regionalen Sparkassen als Eigentümer ausgeschüttet. Deren Mitarbeiter haben im übrigen auch 50 Prozent der Neuabschlüsse beigesteuert -ĂŠebenso viele wie der LBS-Außendienst. Aus Sicht von Hans-Georg Vogt, Chef der Sparkasse Bielefeld und Vorsitzender des LBS-Verwaltungsrates, ist der Erfolg der Landesbausparkasse vor allem ein Ergebnis dieser »gemeinsamen Vertriebsstärke«.
Besonders gefragt ist seit Ende 2005 ein neuer Tarif mit einem Darlehenszins von nur 2,95 Prozent bei tragbaren Tilgungsraten. Dass die Zinsen am Markt inzwischen wieder leicht steigen, sieht Badde auch als Vorteil. Wegen des allgemein niedrigen Zinsniveaus hätten viele Bausparer zuletzt vor allem die Sparvorteile genutzt, aber die Kreditzusage oft nicht voll in Anspruch genommen.
www.lbswest.de

Artikel vom 08.04.2006