08.04.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Gold für Schmuck fast zu teuer

Höchstpreis seit 1981 -ÊPrivatnachfrage in Südasien »trocknet aus«

Frankfurt (dpa/WB/in). Der Goldpreis hat angesichts der starken weltweiten Nachfrage von Investoren am Freitag das höchste Niveau seit 1981 erreicht. Auch Metalle und andere Rohstoffe waren gefragt. Goldminen- und Rohstoffwerte legten bei den Aktien zu.

Erstmals seit den achtziger Jahren überschritt der Preis für eine Feinunze Gold wieder die Grenze von 600 Euro. Die aktuelle Dollar-Schwäche und eine starke Investmentnachfrage werden von den Rohstoffexperten als Hauptgrund für den starken Preisanstieg genannt. In Euro umgerechnet stieg der Goldpreis nach Angaben des Bundesverbandes deutscher Banken im vergangenen Jahr um 35 Prozent; in den ersten drei Monaten 2006 legte er erneut um weitere zehn Prozent zu.
Ein Ende der Goldgräberstimmung könnte nach Ansicht von Fachleuten allerdings durch einen Rückgang der Goldschmucknachfrage insbesondere in Südasien eingeleitet werden. Das erklärte Adrian Roestel, Rohstoffanalyst bei der Berenberg Bank in Hamburg. Die Schmuckindustrie, die ihren Hauptsitz in Indien hat, ist für drei Viertel der Gesamtnachfrage verantwortlich. Der dauerhaft hohe Goldpreis trocknet Roestel zufolge die physische Verwertung schrittweise aus.
Wer dennoch auf weitere Gewinne des Edelmetalls setzen will, kann dies nach einer Empfehlung der Privatbanken besonders preisgünstig mit Goldzertifikaten tun. Die von den Geldinstituten herausgegebenen Wertpapiere verbriefen das Recht auf eine bestimmte Menge Gold und werden an der Börse gehandelt. Für den Anleger fallen Transaktionskosten von etwa einem Prozent an. Damit sind Erwerb und Veräußerung deutlich billiger als bei Goldbarren und Goldmünzen.
www.bankenverband.de

Artikel vom 08.04.2006