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Pohl poltert: »Lustlos und blamabel«

Handball-Kreispokalfinale: »Schrötties« verlieren / TuS 97 deklassiert TGS

Von Sebastian Schuster
Bielefeld (WB). Mit einer faustdicken Überraschung wartete das Frauen-Finale beim »Final Four« des Handball-Kreispokals in der Herforder Friedrich-List-Halle auf. Nicht die HSG Schröttinghausen-Babenhausen setzte sich durch, sondern die klassentiefere TG Herford. Bei den Herren gab es den erwarteten Favoritensieg: Oberligist in se TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck deklassierte die TG Schildesche.

TG Herford - HSG Schröttinghausen-Babenhausen 24:22 (11:12). Der Pokal und seine eigenen Gesetze: Den Wahrheitsgehalt dieser Floskel mussten die Mädels des Landesliga-Meisters HSG Schröttinghausen-Babenhausen nun wieder einmal schmerzlichst in Erfahrung bringen. In der Halle des Herforder Friedrich-List-Berufskollegs startete die von Trainer André Pohl aufs Parkett geschickte Sieben zunächst äußerst konzentriert und führte nach zehn Minuten bereits mit 5:1. Nachdem den Werrestädtern in doppelter Überzahl der Ausgleich zum 5:5 gelang, knickte das Spiel des Favoriten mehr und mehr ein.
Nach der Pause erwischte die TGH den besseren Start und ging beim 13:12 erstmals in Führung. Ein langes Hin und Her mit Führungswechseln hüben wie drüben beendete schließlich die TGH-Spielerin Erika Oepping mit ihrem fünften Treffer zum 24:22 Sekunden vor Schluss, der die Pokal-Sensation perfekt machte. Lea Werner (Herford) wurde als beste Spielerin ausgezeichnet.
André Pohl bemängelte vor allem die Einstellung seiner Mädels. »Das war lustlos und blamabel. Wir müssen unsere Personalplanungen für die nächste Saison wohl noch einmal überdenken«.
HSG Schröttinghausen-Babenhausen: Henke/Lohmann - V. Weisser (7/1), Noske (5/2), A. Weisser (5), Schwabe (2), Mylius (1/1), Blume, Berger (je 1), A. Biermann, K. Biermann, Brossog, Friedrichs.
TG Schildesche - TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck 29:41 (18:22). Nach einem wahren Schützenfest steuern die Jöllenbecker weiterhin direkt auf das Double zu. Gegen den sich noch voll im Aufstiegskampf befindenden Bezirksligisten aus Schildesche taten sich die Mannen um Trainer Frank Brennecke allerdings schwerer als von vielen erwartet. In der Neuauflage des Vorjahresendspiels hielt die TG Schildesche in der ersten Halbzeit prima mit und führte zwischenzeitlich sogar mit 12:11. TuS 97-Trainer Frank Brennecke war dementsprechend sauer: »Unsere erste Hälfte war absolut unterirdisch.«
Nach dem Wechsel fanden die klar favorisierten »Jürmker« auch dank eines überragenden Nils Grothaus - zwölf Tore - besser in die Partie und zogen spielentscheidend von 22:18 auf 28:19 davon. Der »Schildsker« Erfolgstrainer Sebastian Cuhlmann war dennoch nicht unzufrieden und sah die phasenweise sehr gute Leistung als gute »Generalprobe für das Aufstiegsrennen«.
TG Schildesche: Herz/Wächter - Schneider (7), C. Godejohann (5/2), Battré (4/1), Kawa (3), Suerken, Vogel, Kinkartz (je 2), Körnig, Schnietz, Picker, M. Godejohann (je 1). TuS 97: Tiemann/Lehmeier - Grothaus (12), Brenker (6/3), Schlüter (6), Husemann (5), Volmer, Duderstadt (je 3), Vollmer (2/1), Herholt, Vogelsang (je 2).

Artikel vom 10.04.2006