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Volksbank grüßt mit Dividende

Genossenschaftler schauen nach »warmem Geldregen« optimistisch voraus

Von Michael Diekmann
Bielefeld (WB). Die »drei Mann in einer Bank« schauen optimistisch nach vorn. Peter Schröer, Michael Kittel und Hans Otting haben dem Genossenschaftsinstitut »Marscherleicheterung« verschafft und sind obendrein noch in einen »warmen Geldregen« gekommen. Das Ergebnis: Die Volksbank Bielefeld hat bei leicht rückläufiger Bilanzsumme das Ergebnis deutlich verbessert und verspricht vier Prozent Dividende.

Die Volksbank Bielefeld, die älteste Kreditgenossenschaft in Westfalen, blickt auf ein Jahr mit lebhafter Geschäftstätigkeit zurück. Vorstandssprecher Peter Schröer: »Der Allfinanzdienstleister hat seine Kompetenz in 2005 nachhaltig unterstrichen.« Ein Plus von 40 Prozent im Wertpapiergeschäft und 15 Prozent im Bausparsektor, freuen die Banker, zumal die Volksbank-Kunden allein im Wertpapier- und Fondsbereich 160 Millionen Euro angelegt haben, 13,3 Prozent mehr als im Vorjahr.
»Wir schwimmen im Geld«, sagt Peter Schröer, meint damit aber mehr die Tatsache, dass sich seine Bank in einer komfortablen Liquiditätslage 38 Millionen Refinanzierungsgelder gegen gute Gebühren gesichert hatte. Die wurden nunmehr zurückgeführt. Die Einsparungen verbesserten ebenso die Ertragslage wie der »warme Geldsegen«, ein Buchgewinn in Höhe von neun Millionen, aus dem Reformwechsel der genossenschaftlichen Zentralbank WGZ von der eG zu einer AG. Michael Kittel: »Wir haben diese einmalige Chance ähnlich wie unsere Kollegen in der Region genutzt.« Den Volksbankern am Kesselbrink, bekräftigt Schröer, habe der Buchgewinn geholfen, einen hohen Wertberichtigungsbedarf abzufedern und das Kreditportfolio neu auszurichten.
Mit 583,5 Millionen Euro (Vorjahr 634,8 Millionen) fiel die Bilanzsumme der Bank (204 Mitarbeiter) etwas kleiner aus. Die drei Vorstände sind nicht böse drum. Peter Schröer: »Wir haben die Folgen der schwierigen konjunkturellen Entwicklung in den vergangenen Jahren bereinigt, konzentrieren uns jetzt auf das Neugeschäft.« Und das liegt durchaus auch bei neuen Mitgliedern. Allein 2005 kletterte die Zahl der »Genossen« um 1312 auf 25 443. Und die nutzten die Einlage weniger als Anlage denn als Plattform für eine intensive Bankbeziehung. Die meisten Kunden, weiß Hans Ottiing, schöpfen das Angebotsportfolio auch aus. Vertreten ist die Volksbank in Bielefeld mit 15 Filialen und drei weiteren SB-Standorten. Mit Zustimmung der Gesellschafterversammlung dürfen sich die Teilhaber über vier Prozent Dividende freuen. Insgesamt weist die Bank 790 000 Euro Bilanzgewinn aus.
Über gutgehende Geschäfte der Volksbank freuen sollen sich künftig aber noch viel mehr Bielefelder. Die Bank als Mitbegründer der Stiftung Bauernhausmuseum zeigt sich spendabel: Von bislang 34 000 Euro soll die Ausschüttung aus den Zweckerträgen 2006 auf mehr als 70 000 Euro steigen. Das Geld, bekräftigt Schröer, geht an Schulen, Vereine und caritaive Einrichtungen.

Artikel vom 08.04.2006