08.04.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Minicomputer hilft Flugzeugtechnikern

Ingenieure haben Wartungsassistenten entwickelt - Neuheit wird auf Hannover-Messe gezeigt

Hannover (WB/ef). Flugzeugtechniker arbeiten unter extremen Bedingungen. Sie haben keinen festen Arbeitsplatz, sondern sind bei der Prüfung der verschiedensten Teile eines Flugzeugs ständig in Bewegung. Ein neues Projekt mit dem Namen SNOW könnte ihnen das Arbeitsleben künftig erheblich erleichtern.

Flugzeugtechniker führen alle Arbeiten an Flugzeugen nach genauen Unterhaltsplänen durch. Sie analysieren die Bauteile und legen die optimalen Intervalle für die Kontrolle fest. Bei Schäden an Zelle, Triebwerk oder Komponenten bestimmen sie in enger Zusammenarbeit mit dem Hersteller die notwendigen Reparaturen und Verbesserungen, um Verletzungs- oder Zerstörungsgefahren auszuschließen.
Die Techniker müssen zudem aber auch über Know-how beim Nachrechnen von bestehenden Elementen verfügen, damit sie Änderungen oder notwendige Verbesserungen vornehmen können. Permanent passen sie die Inneneinrichtungen der Flugzeuge den neuen Marktbedürfnissen an.
Bisher müssen vor der Wartung alle Arbeitsprozesse ausgedruckt, auf Papier protokolliert und anschließend wieder in den Computer eingegeben werden. Etwa 50 Prozent der Arbeitszeit vergehen bei der Suche nach den richtigen Informationen - und mit einem Stapel Papier in der Hand ist es schwer, das Triebwerk zu untersuchen.
Im Projekt SNOW - das Kürzel steht für »Service for Nomadic Workers« haben Fraunhofer-Wissenschaftler zusammen mit Industriepartnern ein speziell auf die Bedürfnisse von Wartungsarbeitern zugeschnittenes Assistenzsystem entwickelt. Forscher des Fraunhofer-Instituts arbeiten zusammen mit Konzernen wie EADS, SAP und Siemens Business Services, die Flugzeugtechniker bei ihrer Arbeit besser zu unterstützen.
Immer wieder müssen die Flugzeugtechniker ihre Arbeiten unterbrechen, um Daten zu übertragen, Informationen auszudrucken und die nächsten Schritte abzulesen. Ein PDA (Personal Digital Assistent) - dabei handelt es sich um einen Minicomputer oder Pocket-PC - reduziert die Papierflut. Er wird über Sprach- oder Gestenerkennung gesteuert und stellt alle wichtigen Informationen zur Verfügung. So können Techniker entweder online über eine W-Lan-Verbindung direkt auf den Server zugreifen oder - sollte die Verbindung einmal unterbrochen sein - die auf die im PDA gespeicherten Daten nutzen.
Auf der Hannover-Messe (24.-28. April) wird das EU-Projekt am Stand »Perspektiven für Zukunftsmärkte« (Halle 2, Stand D22) gezeigt.

Artikel vom 08.04.2006