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Boakye ist nicht dabei

Die Arminia ohne ihre Top-Torjäger gegen Frankfurt

Von Dirk Schuster
Bielefeld (WB). Ohne Isaac Boakye und mit Sibusiso Zuma auf der Bank wird Arminia Bielefeld ins Fußball-Bundesligaspiel an diesem Samstag (15.30 Uhr) in der SchücoArena gegen Eintracht Frankfurt gehen. Der DSC beginnt mit derselben Startformation, die zuletzt beim 1:0-Sieg in Hannover auflief.

Nicht nur personell, auch taktisch - darauf lässt das Abschlusstraining am Freitag schließen - wird Bielefeld genau wie am Sonntag in der AWD-Arena anfangen. Das bedeutet: Mathias Hain hütet das Tor, davor die gewohnte Viererabwehrkette, Rüdiger Kauf als Staubsauger vor der Abwehr, Fatmir Vata, Michael Fink, Radim Kucera und Ioannis Masmanidis (von rechts) im Mittelfeld sowie Artur Wichniarek als einzige echte Sturmspitze.
»Isaac kommt für einen Einsatz nicht in Frage«, sagte Trainer Thomas von Heesen. Darum mache es auch keinen Sinn, den angeschlagenen Stürmer (Knie) auf die Bank zu setzen. Ganz oder gar nicht: Direkt im Anschluss ans Abschlusstraining führten von Heesen und der DSC-Top-Torjäger (acht Saisontore) ein kurzes, aber intensives Gespräch. Danach war klar: Boakye ist Samstag nicht dabei.
Möglicherweise auch eine Entscheidung, die im Hinblick auf die Pokalpartie am kommenden Dienstag in der Commerzbank-Arena ebenfalls gegen Eintracht Frankfurt getroffen wurde. Denn diesen Termin hatte von Heesen als ursprüngliches Comeback-Ziel für den Ghanaer ausgegeben.
Im Unterschied zu Boakye wird Sibusiso Zuma zumindest auf der Reservebank Platz nehmen. Weil der Offensivspieler erst am Donnerstag aus Südafrika, wo er seine sterbenskranke Mutter besuchte, nach Bielefeld zurückgekehrt war, ist Zuma nicht im Vollbesitz seiner Kräfte. Von Heesen erhofft sich vom 30 Jahre alten Offensivspieler jetzt eine treffliche Jokerrolle.
»Selbst wenn Sibusiso nicht von Anfang an spielen kann, ist er wertvoll für uns. Der hat so viel drauf, dass er immer für eine entscheidende Szene gut ist«, sagte Mannschaftskollege Michael Fink. Ebenso wie die anderen Arminen bedauerte Fink, dass die beiden treffsichersten Bielefelder (vier Zuma-Saisontore) gegen Frankfurt nicht anfangen können.
Erst recht, weil innerhalb der Mannschaft der Meisterschaftspartie offenbar eine viel höhere Bedeutung beigemessen wird als dem folgenden Pokalhit. Heiko Westermann äußerte: »Wichtiger ist das Samstagsspiel. Ich glaube, wir spielen alle lieber ein weiteres Jahr in der Bundesliga als einmal im Pokalendspiel. Außerdem: Die Frankfurter stehen mit dem Rücken zur Wand. Das spielt uns sicherlich in die Karten.«
Und Mannschaftskapitän Mathias Hain gab an: »Eine schönere Konstellation kann es doch gar nicht geben. Wir wissen, dass die Meisterschaft für den Verein und für uns Spieler zwei, drei Stufen über dem Einzug ins Pokalfinale steht, weil es wirtschaftlich bedeutend ist. Der Einzug ins Pokalendspiel wäre ein wahnsinniger Prestige-Erfolg und gut für das Image der Arminia. Aber die Liga steht über allem.«

Artikel vom 08.04.2006