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Preisverleihung
durch zarte Hand

1885 erhielten Radler Medaillen

Der Sieger des Sparrenburgrennens erhielt diese Medaille.Foto: Ohlig
Senne/Brackwede (oh). Wie sich doch die Zeiten ändern: Beim Radrennen des R. V. Teutoburg Brackwede von 1891 e. V. um den »Großen Preis der Sparkasse« an diesem Sonntag gibt es Pokale für die Sieger. Und die Zuschauer erwartet am Stadtring - neben den eigentlichen Rennen - noch Gesundheits-Checks und Gewinnspiele, ein Luftballonwettbewerb und Informationen über die neuesten Autos.
»Als 1885 ein Vorgänger des R. V. Teutoburg Brackwede, der »Bielefelder Velociped Club« von 1882, sein »Sparrenburg-Rennen« rund um den Bielefelder Neumarkt veranstaltete, begann das Ganze mit einem Korso durch die Stadt und anschließendem halbstündigen Konzert auf dem Neumarkt«, sagt Hans Schumacher, Ortsheimatpfleger in Senne.
In Schumachers umfangreicher Bielefelder Medaillensammlung - 500 bis 600 Stück werden es wohl sein, findet sich auch die Medaille, mit der der damalige Lokalmatador Rothgießer für seinen Sieg ausgezeichnet wurde.
Über insgesamt fünf Rennen um den Neumarkt berichtet damals ausführlich die Tageszeitung: das Gauverbandsfahren über eine Distanz von 4000 Metern, das Dreiradfahren (3000 Meter), das Sparrenburgfahren (2000 Meter), an dem neben dem Sieger Rothgießer weitere neun Fahrer teilnahmen, das Clubfahren (3000 Meter) und das Hauptfahren (10000 Meter).
In dem Bericht heißt es: »Im Anschluss gab es ein Festessen in der ÜErholungÝ (eine Gaststätte, d. Red.). Währenddessen hatten sich die Damen, die in liebenswürdigster Weise zugesagt hatten, die Festlichkeit der Sportleute mit ihrer Gegenwart zu verherrlichen, eingefunden. Nach der Preisverleihung durch zarte Hand wurde der Ball mit einer Polonaise eröffnet.«

Artikel vom 08.04.2006