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Electronic Partner verhandelt

Ausgang der Gespräche mit der Bielefelder Synaxon AG noch unklar

Von Bernhard Hertlein
Bielefeld/Düsseldorf (WB). Die Synaxon AG, am Markt besser bekannt unter dem Namen der von ihr betriebenen Fanchisekette PC Spezialist, setzt bei der Suche nach einem strategischen Partner auf die Düsseldorfer Verbundgruppe Electronic Partner (EP).

Oliver Haubrich, in dritter Generation geschäftsführender Gesellschafter des Familienunternehmens, bestätigte gestern, dass die Düsseldorfer derzeit einen möglichen Kauf der Bielefelder Unternehmensgruppe prüfen. Allerdings sei damit noch keine Vorentscheidung getroffen. Vergleichbare Gespräche führe man mit mehreren Übernahmekandidaten.
Electronic Partner zählt als Vollsortimenter mit einem Umsatz von 5,7 Milliarden Euro zu den Top 5 der Branche in Europa. Im vergangenen Jahr erwarb EP nicht nur die Makromarkt-Gruppe, sondern auch die Nummer 2 des Marktes in Ungarn. In Polen startete EP ebenso neu wie in der Türkei, wo zur Eröffnung des landesweit ersten Elektronikmarktes der Ministerpräsident persönlich erschien. »Sie sehen, wir sind ein expansives Unternehmen«, meinte Haubrich im Gespräch mit dem WESTFALEN-BLATT. Neben den EP-Fachgeschäften gehören zum Verbund auch die preisaktiven großflächigen MediMax-Märkte sowie der Systemhausanbieter ComTeam.
Wie berichtet, hat Synaxon 2005 nach einem Gewinneinbruch nur noch einen minimalen Gewinn von 200 000 Euro erwirtschaftet. Diese Zahl wurde in der vergangenen Woche zeitgleich mit der Nachricht publiziert, dass die Bielefelder einen strategischen Partner suchen. Gestern nannte Karen Müller (Investors Relations bei Synaxon) erstmals den Namen des möglichen Partners, EP. Ziel sei neben einem guten Angebot für die Aktionäre auch die Zukunftssicherung der anschlossenen Franchisehäuser sowie der Unternehmenszentrale in Bielefeld. Haubrich schloss dies nicht aus: »Wir sind gewohnt, nach einheitlichen Normen, aber dezentral zu arbeiten.« Sollte Electronic Partner mindestens 30 Prozent von Synaxon übernehmen, ist das Unternehmen verpflichtet, für die restlichen Aktien ein Kaufangebot vorzulegen.
Zum EP-Verbund gehören in OWL Geschäfte in Bielefeld, Herford, Gütersloh, Beelen, Hilter, Werther, Verl, Rödinghausen, Bad Oeynhausen, Enger, Spenge, Vlotho, Minden, Bünde, Büren, Brakel, Bad Driburg, Steinheim, Lichtenau, Lemgo und Detmold.

Artikel vom 07.04.2006