08.04.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Kiel ist Favorit
beim »Final Four«

Magdeburg will Revanche gegen HSV

Hamburg (dpa). Kiel ist favorisiert, Kronau-Östringen will die Großen ärgern und der SC Magdeburg gegen den HSV Hamburg Revanche nehmen für den verpassten Finaleinzug im Jahr 2004.

Wenn am Wochenende in der Color-Lina-Arena Hamburg die insgesamt 14. DHB-Pokalendrunde ausgetragen wird, steckt schon in den beiden Halbfinalpartien am Samstag viel Brisanz. »Natürlich fahren wir nach Hamburg, um Pokalsieger zu werden«, stellte Kiels Manager Uwe Schwenker vor der lukrativen Endrunde klar. Der deutsche Meister strebt nach seinem Ausscheiden aus der Champions League nun das nationale Double an.
Alle vier Vereine können mit einem garantierten Antrittsgeld von mehr als 100 000 Euro rechnen. Zum Vorjahr wurde der Betrag noch gesteigert, denn Vermarktung und Zuschauerauslastung des Pokal-Highlights klappen bestens. Aufsteiger SG Kronau/Östringen kann die Einnahme gut gebrauchen und will den dreimaligen Pokal-Champion THW Kiel (1998 bis 2000) im Halbfinale zu Fall bringen. »Im Pokal gibt es kein Unentschieden. Wir werden versuchen, den THW zu schlagen, überlassen ihm aber gerne die Favoritenrolle«, sagte Geschäftsführer Ulrich Schuppler.
Auch das andere Halbfinale verspricht Spannung. »Es ist für mich kein Problem, wenn der HSV besser spielt, aber wir als Sieger vom Platz gehen. Wir haben noch eine Rechnung offen«, sagte Magdeburgs Geschäftsstellenleiter Bernhard Klebig. Die »Gladiators« treffen am Samstag um 13 Uhr im ersten Spiel auf den HSV Hamburg, gegen den man vor zwei Jahren ausgeschieden war. Damals hatte HSV-Keeper Goran Stojanovic wenige Sekunden vor Schluss beim Stand von 27:26 einen Siebenmeter pariert und so das Weiterkommen seiner Mannschaft ermöglicht.
Die Auswahl von Coach Martin Schwalb will dieses am Samstag vor 13 000 Zuschauern in der seit Wochen ausverkauften Arena wiederholen, zumal es für den Club die letzte Chance auf die Teilnahme am Europapokal in der kommenden Saison ist. »Wir bereiten uns intensiv darauf vor. Aber es ist Sport, da ist nicht alles planbar. Da muss auch Platz bleiben für Emotionen und Individualismus«, erklärte Schwalb.
»Es wird ein Riesenkampf. Wir werden alles geben, um zu gewinnen«, sagte ein optimistischer HSV-Kapitän Guillaume Gille, der vor zwei Jahren schon einmal mit dem HSV gegen die SG Flensburg-Handewitt im Finale stand (23:29). Auch Magdeburgs Torwart Johannes Bitter freut sich auf das erneute Duell, erklärte die Hamburger aber vorab zum Favoriten gegen den DHB-Pokalsieger des Jahres 1996: »Wir haben viele Verletzte.«
Sollten die Champions-League-Kandidaten Kiel und Magdeburg am Sonntag (14.15 Uhr) im Endspiel stehen, werden der HSV Hamburg und die SG Kronau/Östringen um 11.30 Uhr eine Partie um Platz drei bestreiten, um den Teilnehmer am Wettbewerb der Pokalsieger zu ermitteln.

Artikel vom 08.04.2006