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Post geht in die Offensive

Preissenkung und mehr Service sollen Kunden binden

Von Kerstin Heyde
Bonn (WB). Die Verbraucher in Deutschland müssen demnächst weniger für Päckchen der Deutschen Post zahlen. Der Konzern reagiert damit auf die verschärfte Konkurrenz von Paket- und Expressdiensten.
Die Preise der Post und ihres Tochterunternehmens DHL im Vergleich zu konkurrierenden Anbietern. Grafik: Andreas Nickel

Wie diese Zeitung gestern berichtete, senkt das Unternehmen vom 4. Mai an die Preise für Päckchen bis zwei Kilogramm innerhalb Deutschlands um knapp zehn Prozent von 4,30 Euro auf 3,90 Euro. Der Konzern erwarte, dass solche Maßnahmen mittel- und langfristig positive Auswirkungen auf Umsatz und Ertrag haben, sagte ein Sprecher. Die Post erwäge Preissenkungen auch in anderen Bereichen, betonte er.
Zudem hatte Post-Chef Klaus Zumwinkel jüngst ein Qualitätsprogramm angekündigt, mit dessen Hilfe der Konzern den Service verbessern und die Kunden stärker an sich binden will.
Die Post antwortet damit auf Pläne der Konkurrenten GLS und Hermes, die einen Ausbau ihres Paket-Bereichs angekündigt haben. Das neue Postpäckchen-Angebot entspricht nun preislich der billigsten Offerte von Hermes, einem Tochterunternehmen des Versandhändlers Otto. Die günstigste Möglichkeit, mit dem Wettbewerber GLS ein Päckchen zu verschicken, kostet derzeit vier Euro. Eine entsprechende Lieferung bis zwei Kilogramm würde der Paketdienst UPS dem Kunden mit 5,50 Euro berechnen. Für den privaten innerdeutschen Versand indiskutabel, weil zu teuer oder unübersichtlich in der Preisgestaltung, sind Anbieter wie TNT und FedEx.

Artikel vom 07.04.2006