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Ermittlung gegen NPD wegen Volksverhetzung


Berlin (dpa). Nach einer Strafanzeige des Deutschen Fußball- Bundes (DFB) und des Fußballprofis Patrick Owomoyela (Werder Bremen) ermittelt die Berliner Staatsanwaltschaft jetzt wegen Volksverhetzung gegen die rechtsextremistische NPD. Bei einer Durchsuchung der NPD-Bundeszentrale in Berlin-Köpenick stellten die Ermittler mehrere zehntausend WM-Planer sicher, teilte der Sprecher der Anklagebehörde, Michael Grunwald, am Freitag mit. Die NPD legte gegen den Durchsuchungsbeschluss Beschwerde ein.
Der Ex-Bielefelder Owomoyela hatte der rechtsextremen Partei per einstweiliger Verfügung verbieten lassen, die Titelseite eines WM-Planers mit einem Foto des Nationalspielers und einem diffamierenden Schriftzug zu versehen, der die Deutung nahe legt, nur Spieler weißer Hautfarbe seien »echte« Nationalspieler. Die Richter schlossen sich der Ansicht an, dass das Titelbild den Spieler in geradezu unerträglich rassistischer Art und Weise diffamiere.
NPD-Sprecher Klaus Beier bestritt jeden Bezug des WM-Planers zu dem 26 Jahre alten Bremer Bundesliga-Profi mit afrikanischem Vater. Zudem setze sich der inkriminierte Schriftzug lediglich kritisch mit der Internationalisierung im Fußball auseinander, sagte Baier in Berlin. Owomoyela, der in Hamburg geboren wurde, will wegen Verletzung seiner Persönlichkeitsrechte eine Entschädigung fordern.

Artikel vom 08.04.2006