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Drei Angriffe auf
die Bundeswehr

Sechs deutsche Soldaten verletzt

Soldaten der Bundeswehr patrouillieren über einen Markt der afghanischen Stadt Kundus.
Kabul (dpa). Bei drei Angriffen auf die Bundeswehr im Norden Afghanistans sind sechs deutsche Soldaten verletzt worden. Dies teilte ein Sprecher der Internationalen Schutztruppe (ISAF) am Freitag in Kabul mit. Einer der Bundeswehrsoldaten habe schwere Verletzungen erlitten, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Thomas Raabe, in Berlin. Er werde nach Deutschland geflogen.
Eine Patrouille der Bundeswehr war 25 Kilometer nördlich der Stadt Kundus unterwegs, als eine an einem Fahrrad befestigte Sprengstoffladung ferngezündet wurde. »Drei deutsche Soldaten wurden durch die Explosion verletzt. Zwei von ihnen wurden ins deutsche Militärhospital nach Kabul gebracht. Ihr Zustand ist stabil«, sagte ISAF-Sprecher Riccardo Cristoni. Einer der Soldaten sei am Kopf verletzt worden. Bei dem Anschlag wurden auch drei Zivilisten aus Afghanistan verletzt.
Der Polizeichef der Provinz Kundus, Mutalib Big, sagte, der Sprengsatz sei 25 Meter vom deutschen Konvoi entfernt explodiert. Ziel seien die Deutschen gewesen.
Bereits am Mittwoch wurde ein Angriff mit einer russischen Panzerfaust auf ein Erkundungsteam der Bundeswehr nahe der Stadt Feisabad verübt. Dabei seien drei deutsche Soldaten leicht verletzt worden. Das Erkundungsteam blieb laut ISAF über Nacht in einem Feldlager. »Während der Nacht wurden sie unter Feuer genommen, aber niemand wurde verletzt«, sagte Cristoni.
Seit die Bundeswehr Ende 2001 ihren Einsatz am Hindukusch mit der Internationalen Schutztruppe ISAF begann, starben 18 deutsche Soldaten bei Anschlägen und Unfällen. Die Bundeswehr stellt mehr als 2600 Soldaten in Afghanistan.

Artikel vom 08.04.2006