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Impfquote bei Masern zu gering

Grob fahrlässig


Auch wenn Impfgegner jetzt lautstark protestieren: Wer seine Kinder in jungen Jahren nicht mit einer entsprechenden Injektion vor Masern schützen lässt, handelt grob fahrlässig.
Während solche Imfpungen fast immer ohne ernstzunehmende Folgen bleiben - eventuell sind Fieberschübe möglich -, kann eine Masern-Erkrankung bei Jugendlichen oder Erwachsenen zu schweren gesundheitlichen Komplikationen wie Mittelohr- und Lungenentzündungen führen. Aber es gibt auch immer wieder Todesfälle, 2500 allein im Jahr 2003 in Europa. Weltweit waren es gar 675000 Opfer.
Vor dem Hintergrund einer als zuverlässig und gut verträglich geltenden Impfung sind das Zahlen, die nicht sein müssen, nicht sein dürfen. Es gilt, mit aller Macht dafür zu kämpfen, dass die Masern ausgerottet werden. Die medizinischen Voraussetzungen dafür sind, zumindest in Europa, gegeben. Doch leider gibt es immer wieder Eltern, die ihre Kinder nicht immunisieren lassen. Sie schätzen das Risiko der Impfung entgegen allen Beteuerungen der Fachleute höher ein als die Auswirkungen einer späteren Masern-Erkrankung.
Zudem nehmen sie in Kauf, dass der Virus sich immer wieder neu verbreiten kann. Das lateinamerikanische Ecuador hat aus diesem Verhalten Konsequenzen gezogen: Deutsche, die keinen Masern-Schutz nachweisen können, dürfen nicht einreisen. Wolfgang Schäffer

Artikel vom 08.04.2006