07.04.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Höhe der geplanten
Tribüne wird überprüft

Ausbau SchücoArena: DSC spricht mit Anwohnern

Bielefeld (mm). Mit einem Prüfauftrag an die Architekten ist gestern Abend ein Gespräch des Arminiavorstands mit den Anwohnern der SchücoArena über die Pläne zum Neubau der Osttribüne zu Ende gegangen.

Nach einer dreistündigen »sehr offenen Diskussion«, so Arminia-Finanzvorstand Roland Kentsch, sei Architekt Frank Stopfel beauftragt worden, zu prüfen, ob die bisher mit einer Höhe von 26 Metern geplante Tribüne um einen Meter niedriger gebaut werden kann.
An der Tribünenhöhe, dem Bauvolumen und den Abständen zu den Grundstücken entzündete sich die Kritik der 30 Anwohner, die an dem Gespräch mit dem Vorstand des DSC, dem Architekten und Baudezernent Gregor Moss teilnahmen. Man ging aufeinander zu, ohne aber eine konkrete Lösung finden zu können. »Wir mussten zur Kenntnis nehmen, dass mindestens eine Klage gegen den positiven Bauvorbescheid der Stadt beim Verwaltungsgericht Minden eingereicht worden ist«, sagte Kentsch. Er habe deshalb wenig Hoffnung, dass es bis zum Ablauf der Klagefrist in 14 Tagen zu einem Einvernehmen kommen werde. In dem Gespräch sei auch deutlich geworden, dass es keine einheitliche, sondern deutlich voneinander abweichende Meinungen der Stadion-Nachbarn gebe.
Kentsch betonte, dass dem DSC Arminia an einer Lösung gelegen sei, die von den Anwohnern mit getragen werden könne. Was machbar sei, soll nun auch in Einzelgesprächen ausgelotet werden.
Friedrich Puhlmann, Sprecher der Anwohner, wertete die Diskussion als konstruktiv: »Es ist zäh angelaufen, aber zum Schluss hatten wir den Eindruck, dass der Arminia-Vorstand unsere Sorgen verstanden hat.« Puhlmann wiederholte seine Kritik, dass der Verein es versäumt habe, schon in der Planungsphase das Gespräch mit den Anwohnern zu suchen und stattdessen die Betroffenen mit der Bauvoranfrage »vor vollendete Tatsachen« gestellt habe. Dass es nun erstmals zu einem konkreten Gespräch gekommen sei, sei »ein Schritt in die richtige Richtung gewesen - spät, aber nicht zu spät.«
Man sei froh, dass sich die Verantwortlichen des Bundesligisten offenbar den Argumenten der Anwohner öffneten, sagte Puhlmann. Deren Ziel sei es nach wie vor, eine Lösung für den »unglücklichen Standort des Stadions« zu finden: »Allerdings müssen die Interessen der Betroffenen dabei berücksichtigt werden.« Schließlich sei angesichts des Bauvolumens und des Näherrückens der Osttribüne mit erheblichen Wertverlusten der Grundstücke zu rechnen.
Man müsse nun die Vorschläge der Architekten abwarten, sagte Roland Kentsch. Die Aufgabe, die Höhe der Osttribüne zu minimieren, sei indes nicht so einfach, wie es auf den ersten Blick scheine: »Da spielen Fragen der Statik und der Tragfähigkeit eine entscheidende Rolle.« Kentsch betonte, dass der DSC gezwungen sei, die Vorgaben des Lärmschutzes zu erfüllen: »Das steht im Gesetz, und daran haben wir uns zu halten.«
Der Verein will die wegen der Fußball-Weltmeisterschaft verlängerte Bundesligapause nutzen, um die Arbeiten zum Stadionausbau bis zum Beginn der kommenden Saison durchzuführen. Ob der ehrgeizige Zeitplan einzuhalten sei, könne derzeit nicht abgesehen werden, sagte Kentsch.

Artikel vom 07.04.2006