06.04.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Präziser Bauvertrag ist das A und O

Experten gaben Tipps zu den »Kostenfallen« beim Eigenheimbau

Bielefeld (WB/ef). Günstige Zinsen kommen Bauherren entgegen. Dennoch gibt es beim Hausbau viel zu beachten. Die Experten standen gestern am Lesertelefon Rede und Antwort.

Wie kann ich beim Hausbau mit einem Bauträger sicherstellen, dass die Fliesen, das Parkett und andere mir wichtige Details genau nach meinen Vorstellungen ausgeführt werden? Sie sollten in den Vertrag mit Ihrem Bauträger oder in die Bauleistungsbeschreibung möglichst präzise aufnehmen, wie diese Details zu gestalten sind und welche Markenartikel dafür zu verwenden sind. Lassen Sie sich nicht mit schwammigen Formulierungen im Stil von »oder vergleichbarer Hersteller« abspeisen. Die Verbraucherzentrale Düsseldorf bietet für 300 Euro die Prüfung von Bauträgervertägen an.

Ich habe von meinem Bauträger einen Zahlungsplan in acht unterschiedlich hohen Sätzen für den Bau meines Hauses bekommen. Ist das in Ordnung oder gibt es vorgeschriebene Sätze für die einzelnen Bauabschnitte? Klar, dass die einzelnen Gewerke unterschiedlich teuer sind. Wichtiger als die Höhe der Raten ist, dass Sie jeweils erst nach tatsächlicher Fertigstellung eines Bauabschnitts zahlen und nicht zu einem bestimmten Termin. Halten Sie das unbedingt im Bauträgervertag schriftlich fest. Wichtig ist außerdem, dass Sie eine Fertigstellungs- und Gewährleistungsbürgschaft in den Vertrag aufnehmen.

Kann ich mir die Handwerksfirmen selbst aussuchen oder ist das Sache des Bauträgers? Wenn Sie Wert darauf legen, dass bestimmte Gewerke oder Teilleistungen von bestimmten Firmen ausgeführt werden, müssen Sie das mit dem Bauträger explizit vereinbaren.

Mir wurde angeboten, das Darlehen für den Kauf einer Eigentumswohnung zu splitten in einen Kredit mit 5- und einen mit 10-jähriger Laufzeit. Ist das sinnvoll? Besser wäre es, sich die derzeit noch sehr niedrigen Hypothekenzinsen für die gesamte Darlehenssumme langfristig zu sichern, etwa mit einem Vertrag über 15 oder 20 Jahre mit der Möglichkeit zu 5-prozentigen Sondertilgungen.

Meine Bausparkasse hat mir ein Sofortdarlehen angeboten, das in einigen Jahren mit einem besparten Bausparvertrag zu einem Zinssatz von 1,9 Prozent abgelöst werden kann. Soll ich das Angebot annehmen? Grundsätzlich sind das sehr günstige Konditionen. Der Effektivzins ist etwas höher und dürfte bei etwa 2,3 Prozent liegen. Wichtig ist neben dem Zinssatz, ob die monatliche Belastung für Zins und Tilgung für Sie tragbar ist. Bauspardarlehen sind zwar ein sinnvolles Finanzierungsinstrument, müssen aber relativ rasch zurückgezahlt werden. Das hat den Vorteil, dass die Schuld schnell getilgt ist, dafür müssen Sie in der Tilgungsphase einen entsprechend hohen Betrag schultern können.

Artikel vom 06.04.2006