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Viele Freiheiten mit
der »Lindenstraße«

Hans W. Geißendörfer wird heute 65 Jahre alt

Von Mark Ludwig
Köln (dpa). Es gibt wohl kaum einen Filmproduzenten, dessen Leben so eng mit einem Produkt verbunden ist wie das von Hans W. Geißendörfer. Der bekannte Regisseur feiert heute seinen 65. Geburtstag.

Seit mehr als 20 Jahren produziert er die Serie »Lindenstraße«, die immer sonntags in der ARD von mehreren Millionen Zuschauern verfolgt wird. »Die Lindenstraße ist für mich zu einer Leidenschaft geworden und hat mir im Leben viele Freiheiten ermöglicht«, sagt Geißendörfer. »Die Serie war für mich immer auch ein politisches Instrument«, erzählt der Regisseur und Produzent im Rückblick auf seine Karriere. »Das Hauptanliegen für mich war, ein großes Publikum zu finden, um auf unterhaltsame Weise Dinge wie Integration von Ausländern oder Arbeitslosigkeit thematisieren zu können.«
Nach einer Reihe von Kino- und TV-Filmen - darunter auch der für einen Oscar nominierte Krimi »Die gläserne Zelle« (1977) - gründete er 1985 mit der Geißendörfer Film- und Fernsehproduktion (GFF) eine eigene Firma.
Seinen Geburtstag feiert Hans W. Geißendörfer mit seiner Frau und drei Töchtern auf der griechischen Insel Rhodos, die für den Produzenten zu einer zweiten Heimat geworden ist. »Wir feiern in aller Zurückgezogenheit ohne Freunde und Verwandtschaft nur mit der Familie«, sagt er. Doch auch wenn er seine Frau und seine Töchter bisher aus dem Filmgeschäft herausgehalten hat, hegt er für die Zukunft eine Hoffnung: »Ich hoffe es, dass eine der drei Töchter mich später einmal ablösen wird.« Bis dahin plant Geißendörfer noch eine Reihe von Projekten. »Unter anderem wird es einen Kinofilm geben - vor 2007 wird das wahrscheinlich aber nichts.«

Artikel vom 06.04.2006