06.04.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Nummer 1
aus dem Netz

Download-Hit »Crazy«


London/Hamburg (dpa). Es gibt doch noch Neues in der Popmusik: Zum ersten Mal hat es ein Song ganz ohne Plattenverkäufe an die Spitze der offiziellen britischen Hitparade geschafft. »Crazy« von dem Duo Gnarls Barkley wurde für den Erfolg mit legalen Downloads von britischen Medien als »mittelschwere Chartrevolution« gefeiert. Schöpfer des Runterlade-Wunders ist der HipHop-Produzent und DJ Danger Mouse.
Nie zuvor ist einem Song, der zunächst ausschließlich im Internet zu erwerben war, ein solcher Hitparadenerfolg möglich gewesen. Einen kommerziellen Datenträger, den man anfassen kann, eine CD also, gab es von »Crazy« im Märzn noch nicht. Der Verkaufsstart in Deutschland ist für den 5. Mai vorgesehen. Das Album »St. Elsewhere«, aus dem »Crazy« ausgekoppelt wurde, soll es erst am 19. Mai geben.
Der Charterfolg in Großbritannien wurde durch eine Änderung der Hitparaden-Regeln möglich: Seit Anfang März zählen offizielle Downloads für die Charts-Auswertung mit, wenn spätestens in der darauf folgenden Woche das Stück auch als CD in den Handel kommt. In britischen Musikläden gibt es die Single seit Montag.
Unterdessen stürmte Tobias Regner, Gewinner der letzten Staffel von »Deutschland sucht den Superstar«, mit seiner ersten Single »I Still Burn« auf Platz 1 der deutschen Charts. Dies teilte Media Control/GfK in Baden-Baden mit. In den vergangenen zwei Jahren verkaufte sich kein anderer Song so häufig. Selbst der 2005er-Hit »Schnappi« war in der ersten Verkaufwoche nicht so gefragt wie »I still burn«. Auch in den Downloadcharts steht die Single an der Spitze - noch nie war die Zahl der legalen Downloads eines Songs in den ersten sieben Tagen so hoch.

Artikel vom 06.04.2006