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Lino macht Erfolge himmelblau

Wolff-Gruppe feiert im Jubiläumsjahr mit kreativen Ideen Umsatzrekorde

Von Michael Diekmann
Bielefeld (WB). »Linola bricht alle Verkaufsrekorde und Lino alle Herzen«, freut sich Eduard R. Dörrenberg. Der Chef der Unternehmensgruppe Wolff ist zeitgleich Vater des wirtschaftlichen Erfolges und des neuen Sympathieträgers in Blau. Lino, der putzige Plüschbär, zunächst nur als Ladendeko konzipiert, tritt gerade seine Supertournee in deutsche Kinderzimmer an.

Zusammen mit dem Hamburger Marketing-Profi Klaus Brandmeier hatte Dörrenberg, selbst frisch gebackener Vater, die Figur in Blau konzipiert, die einem Klassiker im Sortiment des Pharma- und Kosmetikunternehmens ein »Gesicht« gibt. »Linola fett« ist laut Dörrenberg ganz vorn bei den dermatologischen Produkten in der Apotheke. Etwa 4000 Linos sitzen als Deko in Apotheken. Und seit Beginn der Offensive im Herbst bekommen die Bielefelder laufend Post von Kindern, die gern so einen Lino hätten. Inzwischen, freut sich Dörrenberg, gibt es die Figur als Spardose und Schlüsselanhänger, ein echter Renner. So wie das bereits 1938 entwickelte Produkt Linola, das im ersten Quartal 2006 bereits wieder 45 Prozent zulegte.
Insgesamt drei Millionen Euro hat die Wolff-Gruppe im Rekordjahr (mit Rekordumsätzen) in Bielefeld investiert, davon 2,5 Millionen in das Kurt-Wolff-Institut an der Stadtheider Straße, ein Schulungs- und Beratungszentrum für alle Sparten. Nach dem Abbruch letzter alter Bausubstanz zur Straßenseite hin soll das gesamte repräsentative Areal nach den Plänen Dörrenbergs jetzt entsprechend in Grün gefasst werden.
Zur Unternehmensgruppe gehören Dr. Kurt Wolff GmbH & Co. KG mit Kosmetik und 15 Prozent Umsatzplus sowie die Dr. August Wolff GmbH & Co. KG mit Pharma und 54,8 Millionen Euro (plus 6,5 Prozent). Der Gruppenumsatz erreichte mit 116 Millionen Euro den höchsten Stand in 100 Jahren Firmengeschichte. Am meisten verblüfft haben Dörrenberg, studierter Maschinenbauer und Enkel von Doris Wolff, die Branche mit ebenso medienwirksamen wie umsatzträchtigen Auftritten 2005: Auf den Glatzenrechner folgte das Haaroskop für die Frau. Die Markteinführung der Plantur-Produkte für Frauen mit Haarausfall ließ die Nachfrage »geradezu explodieren«, die Coffein-Welle bei Alpecin hat ihren Höhepunkt noch lange nicht erreicht. Da hat Dörenbergs kreatives Team bereits den nächsten Knüller auf dem Präsentierteller. Die Kampagne »besser-nicht-billig.de« setzt genau da an, wo Alcina 15000 Partner hat, der Existenzkampf aber tobt wie kaum sonst - im Friseurhandwerk. Dörrenberg: »Dort muss man endlich Wert und Kaufkraft des Kunden über 40 erkennen.«Wirtschaft

Artikel vom 06.04.2006