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Gepäcktunnel hat für
Fußgänger ausgedient

Ohne Umweg zumindest bis zum Gleis 8


Bielefeld (bp). Landtagsabgeordneter Günter Garbrecht freute sich gestern genauso wie die anderen Fahrgäste der Bahn: Während er morgens noch durch das Provisorium des ehemaligen Gepäcktunnels zu seinem Bahnsteig gehen musste, war am Nachmittag nach langen Monaten wieder der Gleiserschließungstunnel zur Hälfte und bis zum Gleis 8 freigegeben worden.
In der zweiten Jahreshälfte 2006 sollen die Bauarbeiten am Bielefelder Hauptbahnhof endgültig der Vergangenheit angehören - so jedenfalls die Planung. Dann können Fußgänger - täglich 40 000 Fahrgäste besteigen oder verlassen rund 350 Nahverkehrs- und 60 Fernzüge - auch wieder direkt das Neue Bahnhofsviertel durch die Unterführung ohne den Umweg über den Bahnsteig an Gleis 8 erreichen.
Zurzeit sind vom Tunnel aus die Bahnsteige nur einseitig zu erreichen; die Wände zeigen sich in purem Beton. Ein Teil des Bodens allerdings ist bereits gefliest worden.
Auf das Tunnelprojekt entfallen von den Gesamtkosten in Höhe von rund 27 Millionen Euro allein 9,3 Millionen Euro. 90 Prozent dieser Kosten werden aus Landesmitteln gefördert, zu zehn Prozent beteiligt sich die Stadt Bielefeld daran. Ohne diese Beteiligung wäre es wohl nicht möglich gewesen, einen Hauptbahnhof mit zwei gleichwertigen Zugängen zu schaffen.
Eine Zeitlang war der Durchgang bis ins Neue Bahnhofsviertel hinein möglich - allerdings nur provisorisch. Die Stadt hatte bei der Entwicklung des Viertels den Unternehmen am Boulevard stets versprochen, dass es den »kurzen Weg« in die Innenstadt geben werde.

Artikel vom 05.04.2006