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Sid & Manny
im Tauwetter

»Ice Age 2« ist höchst amüsant


Vier Jahre ist es her, dass sich ein seltsames Team aus einem Faultier, einem Mammut und einem Säbelzahntiger im computeranimierten Kino-Hit »Ice Age« zum großen Vergnügen des Publikums durch die Eiszeit kämpfte. Jetzt kehren Sid, Manny und Diego auf die Leinwand zurück und sehen ihre Welt buchstäblich dahinschmelzen: Die Eiszeit geht zu Ende, und alle Tiere sind auf der Flucht vor den gewaltigen Wassermassen.
Bei allem Ernst der Lage kommen die Lacher aber nicht zu kurz: Die Zuschauer dürfen sich auf ein Wiedersehen mit dem glücklosen Urzeiteichhörnchen Scrat freuen, das auf der Jagd nach einer Eichel aus einer Katastrophe in die andere tappst - und auf Otto als Stimme des Faultiers Sid.
Neue Figuren sind hinzugekommen: Mammut Manny, der immer noch seiner verlorenen Familie nachtrauert und sich für den letzten seiner ausgestorbenen Art hält, trifft doch noch auf eine attraktive haarige Mammutkuh. Der einzige Haken: Die Dame hält sich für ein Opossum und ist lieber mit ihren beiden kleinen hyperaktiven »Brüdern« unterwegs. Neben vielen anderen Gags zählen die Szenen zu den komischen Highlights, in denen sich das riesige Mammut beim Anflug eines Raubvogels totstellt oder zum Schlafen von einem Ast baumelt. Äußerst witzig sind auch die neuen Abenteuer von Scrat, der als Publikumsliebling nun noch mehr Zeit hat, sich im Kampf um seine Eichel auf ausgefallene Weise wehzutun.
Die Macher von »Ice Age 2«, die neben dem ersten Eiszeitspektakel auch die bunte mechanische Welt der »Robots« erschufen, profitierten von der rasanten Entwicklung der Animationssoftware in den vergangenen Jahren. Fell, Eis, Wasser, Augen, Mimik, Bewegungen - alles ist noch realistischer geworden. Allerdings wurde auch die Action härter, denn mit dem Eis tauen zwei gruselige Urzeitreptilien auf, die mit dem voranströmenden Wasser dem Tier-Treck auf Schritt und Tritt folgen und den günstigsten Augenblick für einen blutrünstigen Angriff abwarten.
Carlos Saldanha, der bei »Ice Age« und »Robots« Ko-Regisseur war und nun erstmals allein die Regie übernahm, bewies ein untrügliches Gefühl für Situationskomik. Sein Vorgänger Chris Wedge wechselte diesmal auf die Produzenten-Seite und übernahm eine ganz spezielle Rolle: Von ihm stammt das Gequietsche und Gejaule des Pechvogels Scrat. Besonders wenn er gerade wieder gestresst oder überarbeitet gewesen sei, habe er sich dabei richtig abreagieren können, erzählte Wedge.

Artikel vom 06.04.2006