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Verein vor Verkauf und
der Präsident soll weg

Was wird aus Traditionsklub Paris St. Germain?


Paris (dpa). Einen Punkt am grünen Tisch verloren, der Präsident für drei Monate suspendiert - und nun soll der französische Fußballverein Paris Saint-Germain (PSG) auch noch verkauft werden. Künftig soll der ehemalige Präsident des Ligakonkurrenten Lille, Luc Dayan, das Sagen beim Hauptstadt-Club haben. Dayan und der US-Investmentfonds Colony Capital hätten sich mit dem bisherigen PSG-Eigner »Canal+« über den Kauf verständigt, schrieb die Zeitung »Le Parisien«.
Generalmanager des Traditionsvereins soll der frühere Pariser Spielerstar Raï werden. Der Fernsehsender »Canal+« bietet den vor 15 Jahren erworbenen PSG seit Wochen zum Verkauf an. Dayan hat sich für die Übernahme mit der Immobiliengesellschaft Lucia verbündet, die zu Colony Capital gehört. Dayan ist derzeit Präsident des Fußballvereins Sannois Sain-Gratien und will wieder in die erste Liga. Der Kaufpreis soll bei 50 Millionen Euro liegen und PSG-Chef Pierre Blayau gehen.
Den Spitzenclubs PSG und Olympique Marseille war am Montag in der laufenden Meisterschaft jeweils ein Punkt abgezogen worden. Wie der nationale Verband dazu weiter mitteilte, wurden die Präsidenten beider Vereine für drei Monate suspendiert.
Marseille war am 5. März im Gastspiel bei PSG wegen Sicherheitsbedenken nur mit einem B-Team angetreten und hatte seine Fans aufgefordert, nicht nach Paris zu reisen. Im Vorfeld hatte es Hinweise auf Ausschreitungen und Gewaltandrohungen gegen Anhänger der Südfranzosen gegeben. Das Spiel endete 0:0. Die Ethik-Kommission des französischen Verbandes begründete ihr Urteil mit einem beträchtlichen Imageschaden für den Fußball.

Artikel vom 05.04.2006