05.04.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Unruhige Bayern
Hart
am
Ball
Von Friedrich-Wilhelm Kröger

Felix Magath ist der Gegenentwurf zu Uli Hoeneß. Während der Bayern-Manager als Leiter der Abteilung Attacke auch schon mal provokant und wütend wird, bleibt der Bayern-Trainer stets besonnen. Bedächtig formulierte Sätze, meistens leise vorgetragen - so war das auch dieses Mal, als Magath im Blickpunkt Sport des Bayerischen Fernsehens saß.
Dabei formulierte der Mann Gedanken, die klar machten, dass auch ein deutscher Rekord-Champion nicht alle Situationen in Souveränität meistern kann. Die nach Meinung in München wesentlich von Bundestrainer Klinsmann heraufbeschworene Kahn-Krise findet Magath belastend, und das langwierige Herumgeeiere von Michael Ballack sieht er inzwischen auch kritischer. Rückendeckung erhält trotzdem nicht nur der Angeschlagene, sondern auch der Abtrünnige. Problem-Personalien können sich die Münchner auf dem Weg zum deutschen Double nicht leisten.
Zielgefährdendes wittert der Trainer. Samstag geht«s nach Bremen, da war Magath selbst schon, und er weiß: »Da kann man schon mal verlieren.« Und die folgende Pokalaufgabe beim FC St. Pauli ist ohnehin für alle Mannschaften ein Sonderfall. Die waren schon Weltpokalsieger-Besieger, das haben die Bayern ganz bestimmt nicht vergessen.
So wünschen sie sich einen Kahn in Top-Form zurück, und sie bauen weiter auf Ballack, dem in seinen verbleibenden Wochen aber noch die Prüfung bevorstehen könnte, gegen die eigenen Anhänger anspielen zu müssen.

Artikel vom 05.04.2006