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Nicht länger in der »Warteschleife«

Ambulantes Operations-Zentrum im Städtischen Klinikum Mitte eröffnet


Von Gerhard Hülsegge
(Text und Foto)
Bielefeld (WB). Rot-weißes Flatterband verwehrte den Besuchern gestern noch den Zutritt zu den wichtigsten Räumen. Und auch die norwegischen Sessel, auf denen sich die Patienten künftig wohlig »lümmeln« sollen, waren noch nicht eingetroffen und deshalb vorerst nur auf einem an die Wand projizierten Bild zu bewundern. Ansonsten war jedoch alles gerichtet für den Neuanfang: Das Städtische Klinikum Bielefeld-Mitte verfügt ab sofort über ein »Ambulantes OP-Zentrum«. Die Warterei im Notfall dürfte also ein Ende haben.
»Wir können jetzt mehr Patienten durchschleusen und arbeiten effizienter«, freute sich Geschäftsführer Dr. Johannes Kramer. Die Chirurgen seien in der Lage, jetzt direkt hintereinander ohne Pause zu operieren. Statt eines Eingriffes könnten vier Operationen in der Stunde vorgenommen werden. Bislang kamen auf fünf Minuten OP-Dauer 40 Minuten Wartezeit. Prof. Dr. Ute Raute-Kreinsen, Ärztliche Direktorin der Städtischen Kliniken Mitte und Rosenhöhe, konnte nachvollziehen, wenn Patienten es im Zentral-OP-Bereich »etwas bedrückend« fanden.
Wer es nicht unbedingt muss, soll auch nicht im Krankenhaus bleiben. Das hat der Gesetzgeber im Zuge der Gesundheitsreform beschlossen, um den Kassen Kosten zu ersparen. Diesem Wunsch tragen auch die Städtischen Kliniken nun verstärkt Rechnung. Die verschiedenen Fachabteilungen bieten ein breit gefächertes Spektrum ambulanter Eingriffe an. Chirurgen und Anästhesisten steht hochwertige Technik zur Verfügung. »Auch wenn die teilweise versteckt ist«, so Hans-Peter Lehnen, neuer OP-Manager am Klinikum. Der 45-jährige verheiratete Vater eines Sohnes (27) aus Gerolstein ist seit Juni 2005 »Schnittstelle« zwischen Verwaltung und Medizin.
300000 Euro hat die gemeinnützige GmbH für den Umbau des ehemaligen Kreißsaals, der sich jetzt im 12. Stock (»Babytown«) befindet, ausgegeben. Sechs Monate brauchten die Handwerker, um den Service- und die anderen Bereiche modern zu gestalten. Die Anbindung des ambulanten OP-Zentrums an das Krankenhaus bietet eine zusätzliche Sicherheit für den Fall, dass unerwartet Probleme auftreten. Wenn nötig, können die Patienten auch weiter stationär behandelt werden. Für Auskünfte stehen die Mitarbeiter des »Ambulanten OP-Zentrums« unter Tel. 0521-5811153 zur Verfügung.

Artikel vom 04.04.2006