Kommandeur aus Höxter befehligt schnelle ABC-Eingreiftruppe der NATO
Von Wolfgang Braun Höxter/Bergen (WB). Mit 500 Soldaten ist das ABC-Abwehrbataillon 7 in Höxter das stärkste Kontingent in der schnellen Eingreiftruppe der NATO, die die Aufgabe hat, atomare, biologische und chemische Terror-Angriffe abzuwehren.
Mit weiteren 700 Soldaten aus neun anderen NATO-Nationen nehmen die Höxteraner an einer viertägigen Zertifizierungsübung namens »Golden Mask 6« auf dem Truppenübungsplatz Bergen-Hohne in der Lüneburger Heide teil. Sie wollen beweisen, dass das Kontingent unterschiedlichen Aufgabenstellungen in der Abwehr von terroristischen ABC-Angriffen gewachsen ist. Die schnelle Eingreiftruppe mit insgesamt 21 000 Soldaten aller Teilstreitkräfte aus zehn NATO-Ländern muss innerhalb von fünf Tagen mit ersten Verbänden in einem Krisengebiet überall in der Welt einsatzbereit sein und dann mit der gesamten Einsatzstärke in 30 Tagen agieren können. Die Führung der ABC-Komponente liegt in den Händen von Oberstleutnant Roelof Bilmann, Kommandeur des ABC-Abwehrbataillons 7 in Höxter. Bereits 2004 hatte er eine vergleichbare Aufgabe im Rahmen von NATO-Verbänden inne gehabt. In der Ausgangslage der Übung spielt die fiktive Terrororganisation MUM eine wichtige Rolle. So kommen die ABC-Abwehrsoldaten beispielsweise zum Einsatz, als in einem an einem Check-Point gestoppten Fahrzeug Bestandteile einer »Schmutzigen Bombe« gefunden werden, die in Hannover gezündet werden sollte. »Sie war sogar noch mit Sprengfallen gesichert«, beschrieb Bilmann die Übungssituation. Dem Übungsszenario zufolge hatte sich MUM in den Besitz von Scud-Raketen mit einem tödlichen Nervenkampfstoff gebracht. Die Soldaten mussten den Kampfstoff aufspüren und die davon betroffenen Mannschaften und das verseuchte Gerät dekontaminieren. Bei Großschadensfällen - wie der simulierten Detonation in einer Fabrik - arbeiteten die Soldaten mit der örtlichen Feuerwehr zusammen. Oberst Volker Barth, stellvertretender Kommandeur der 1. Panzerdivision, lobte die hervorragenden Zusammenarbeit der NATO-Truppen untereinander.
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