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Fliesen machen schöne Räume

Musterhaft unkompliziert, farbenfroh und für jeden Einrichtungsstil zu haben

Fliesen wurden früher eher unauffällig eingesetzt und ihr »Eigenleben« war nicht sonderlich ausgeprägt. Bauherren heutzutage benutzen die dekorativen Kacheln jedoch gerne auch als gestalterisches Element.
Über Küche und Bad hinaus lassen sich Fliesen in vielen weiteren Wohnbereichen einsetzen. Zum Beispiel im Flur oder - passend zum angesagten Country-Look - als »keramischer Teppich« unter dem Esstisch. Foto: Villeroy & Boch
Ob als Mosaik, als grafisches Muster, ob als Großformat im Wechselspiel mit Friesen oder dekorativen Füllstücken, als Cotto-Belag mit glasierten Dekorelementen, als poliertes Feinsteinzeug oder auch im attraktiven Produkt-Mix mit Naturstein oder auch Parkett - Häuslebauer haben die Vorteile des keramischen Belags im Wohnbereich entdeckt. Denn diese Böden sind leicht zu reinigen und bieten auch Allergien auslösenden Stoffen keine Grundlage. Dank der hervorragenden Wärmeleit- und Wärmespeicherfähigkeit sind Fliesen geradezu prädestiniert für die Fußbodenheizung und tragen zu einem angenehmen Raumklima bei.
Dies sind zunächst die rationalen Kriterien, die zu einer Entscheidung für keramische Bodenfliesen führen. Hauptsächlich aber wählen Baufamilien das Material wegen seines großen kreativen Potenzials, das in ihm steckt. Nach wie vor im Trend sind die so genannten Modulbeläge - hier werden Fliesen unterschiedlicher Formate verlegt. Die leichten Farbabweichungen der einzelnen Fliesen sind gewollt. Dadurch erhält der Boden eine interessante Note und erzeugt trotz Farb- und Formatvariationen einen einheitlichen Eindruck.
Gefragt sind derzeit auch Fliesen, die aussehen, als hätten sie bereits Hunderte von Jahren hinter sich. Mit grob geformten und dick glasierten Gegenstücken kombiniert, entsteht ein Bodenbelag, der an altertümliche Landhäuser im Mittelmeerraum erinnert.
Verantwortlich für das Maß der Beanspruchung sind hauptsächlich die Brenntemperatur, die Materialdichte und die daraus folgende Wasseraufnahmefähigkeit. Am besten schneiden Kacheln aus Feinsteinzeug ab. Sie nehmen lediglich 0,15 Prozent ihres Gewichtes an Wasser auf und sind extrem hart. Die hohe Dichte hat allerdings einen Nachteil: die Fliesen lassen sich sehr schwer spalten. Steinzeug dagegen, die meistverkaufte Fliesenart und fast so robust wie die »feinere« Schwester, lässt sich besser bearbeiten. Mit einer Wasseraufnahmekapazität von drei Prozent sind die bei 1200 Grad gebrannten Scherben auch ohne Glasur wasserdicht und sogar frostsicher. Komplett durchgefärbt präsentieren sie sich entweder einfarbig oder meliert, marmoriert oder geflammt. Dekore entstehen im Siebdruckverfahren durch eindringende Salze. Der Nachteil unglasierter Fliesen: sie sind weniger glatt und daher anfälliger gegen Flecken.

Artikel vom 14.04.2006