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Abstiegskampf
in drei Zonen


Ein Trio fast am Ziel
Nach dem 28. Bundesliga-Spieltag ergibt sich eine klare Dreiteilung in der unteren Tabellenhälfte. Das Trio Hannover, Nürnberg und Bielefeld ist fast auf der sicheren Seite angelangt. Im Falle der Franken und Ostwestfalen eine starke Sache, die Niedersachsen hatten sich dagegen weitaus mehr versprochen als noch zur erweiterten Gruppe der Abstiegskandidaten zu zählen. Aber nach der schwachen Leistung gegen Arminia geht der Blick nach unten.
Auch die Bielefelder bleiben gut beraten, den Fall nicht schon vollständig als erledigt zu betrachten. Zur Erinnerung: 2003 hatten sie zum gleichen Zeitpunkt 1860 München mit 2:1 geschlagen, ebenfalls 34 Punkte im Sack und am Ende der Saison doch für die zweite Liga gebucht. Allerdings beträgt der Abstand zu den Abstiegsplätzen im Vergleich zu damals schon drei Zähler mehr.
Auch Nürnberg ist trotz der Erfolgsserie unter Hans Meyer gewarnt. Beim Abstieg 1999 erwischte es den »Club« am letzten Spieltag, in den er noch als relativ sorgloser Tabellenzwölfter gestartet war. Für die Jubelparty war schon alles angerichtet. Dieses Mal geht auch der Traditionsverein bestimmt erst auf Nummer sicher.

Dieses Quartett muss zittern
Sechs Spieltage vor Saison-Abpfiff sieht es verdächtig danach aus, als komme zumindest einer der Absteiger aus dem Kreise des Quartetts Eintracht Frankfurt, VfL Wolfsburg, FSV Mainz 05 oder 1. FC Kaiserslautern. Dabei haben die »Wölfe« den psychologischen Nachteil, am wenigsten auf diese Situation eingestellt zu sein.
Auch unter Trainer Klaus Augenthaler gelang es dem offenbar im eigenen Umfeld erheblich überschätzten Team nicht, sich von unten abzusetzen. Es läuft so miserabel, dass sich in der VW-Stadt allmählich die Angst breit macht, es könne nicht reichen. Die Spieler verfügen über keinerlei Erfahrung im Abstiegskampf.
Auch Eintracht Frankfurt muss erst damit klarkommen, sich nach einem ausgiebigen Zwischenhoch wieder im Keller eingenistet zu haben. Eine Niederlage in Bielefeld würde den Hessen Bauchschmerzen bereiten, allerdings stecken aus ihrer Sicht der Tabelle noch zwei Trümpfe im Ärmel: die direkten Duelle gegen Kaiserslautern und Mainz, die der Aufsteiger beide zu Hause bestreiten darf.
Ganz gefährlich wird es auch für Mainz. Die Elf muss die Vergleiche mit Frankfurt, Wolfsburg und Duisburg allesamt auswärts bestreiten, sie trifft zuhause noch auf schweres Kaliber wie Bayern München und Schalke 04.
Möglich bleiben auch absolute Abstiegsendspiele am letzten Spieltag. Dazu könnte dann die Partie Wolfsburg gegen Kaiserslautern gehören. Den Pfälzern erging es zuletzt wieder schlechter. Zwischendurch schon einmal auf einen Nicht-Abstiegsplatz empor geklettert, ist mittlerweile wieder Gefahrenstufe Rot angesagt.

Das abgeschlagene Duo

Der MSV Duisburg hätte noch einmal Anschluss finden können, ließ sich aber von zehn Wolfsburgern in letzter Minute noch das 1:1 verpassen. Die Moral ist fast im Keller. Zwar galoppieren die »Zebras« noch vier Mal durch den eigenen Zoo, doch gehören zur Gegnerschaft die drei Champions-League-Bewerber Hamburg, Bremen und Schalke. Das Ende naht.
Das gilt auch für den 1. FC Köln, obwohl der beim FC Bayern einen Achtungserfolg schaffte und noch einmal »Lunte« riecht. Auch die »Geißböcke« genießen noch vier Mal Heimrecht, wenngleich das für sie bisher nichts Gutes verhieß. Doch ein Funken Rest-Optimismus ist ihnen geblieben. Zunächst Wolfsburg putzen und dann... alles wohl nur ein Traum.
Friedrich-Wilhelm Kröger

Artikel vom 04.04.2006