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Noch glaubt Ferrari
fest an die Wende

Aber es gibt schon Spott für Schumacher

Melbourne (dpa). Gedemütigt von zweitklassiger Konkurrenz, verspottet von der Presse: Michael Schumacher steuert vor dem Europa-Auftakt der Formel 1 in Imola dem nächsten Albtraum-Jahr entgegen.
»Wir haben ein gutes Potenzial - wir müssen es nur demonstrieren«, versicherte Ferrari-Direktor Jean Todt nach dem erneuten Debakel beim Großen Preis von Australien mit dem Ausfall beider Fahrer. Beim Heimrennen in drei Wochen will das einstige Imperium zurückschlagen. »Die große Enttäuschung ändert nichts an unseren Zielen. Wir wollen nun mit Ergebnissen beweisen, dass wir es drauf haben, an die Spitze zurückzukehren. Anfangen wollen wir damit in Imola«, versprach Todt die Wende.
Noch ist der Rückstand nicht so gravierend wie vor einem Jahr. Damals hatte Schumacher nach den ersten drei Grand Prix nur zwei Pünktchen, Fernando Alonso 26. Nach seinem zweiten Saisonsieg weist der spanische Titelträger im Renault dieses Mal zwar 28 Zähler auf, Schumacher hat aber auch schon 11 auf seinem Konto. »Letzten Endes sind wir wesentlich konkurrenzfähiger als 2005«, betonte Schumacher. Doch unterm Strich reicht es nicht, um Alonso gefährlich zu werden. Stattdessen musste der siebenmalige Weltmeister den nicht gerade zur Spitze zählenden Vitantonio Liuzzi von der Scuderia Toro Rosso passieren lassen. »Mein Stolz hält das aus«, meinte Teamchef Todt.
Allerdings spottete vor allem die spanische Presse genüsslich. »Michael Schumacher zeigt die ersten Alterssymptome. Die Ära Alonso hat begonnen«, titelte »Marca«. Das Sportblatt »As« fragte sarkastisch: »Wo war der Kaiser? Michael Schumacher war so von der Rolle, dass er versehentlich die Box von Toyota ansteuerte.«

Artikel vom 04.04.2006