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Ganz nahe dran am Passat

Fahrbericht: VW Jetta mit 105 PS-Diesel mit gutem Eindruck

Von wegen Rucksack-Golf. In der nunmehr fünften Generation hat sich der VW Jetta zu einem Auto entwickelt, dass dem Passat ganz nahe rückt.

Bester Beweis für diese Feststellung ist die Frage danach, wie sich denn der neue Passat so fahre, wenn man gerade die vier Türen des Jetta mit der Fernbedienung verriegelt hat. Gesicht und Form der beiden Autos sind tatsächlich äußerst ähnlich.
Und auch beim Größenwachstum schließt der Jetta mit 4,55 Metern (der Vorgänger, noch unter dem Namen Bora, war 18 Zentimeter kürzer) zum 4,77 Meter langen Passat auf.
Das kommt vor allem den Passagieren und deren Gepäck zugute Alle Mitreisenden können es sich äußerst bequem machen. Bein- Kopf- und Ellenbogenfreiheit sind richtig gut. Da die Designern auch die Wertigkeit des Innenraums mit entsprechenden Werkstoffen angehoben haben, ist der Wohlfühleffekt gegenüber dem Bora deutlich gestiegen.
Für die Fahrt in den Urlaub kann nun auch mehr Gepäck eingeplant werden. Die 572 Liter Laderaum (plus 72 zum Bora) bieten Platz für eine Vielzahl von Koffern und Taschen oder beim Einkauf von Getränkekisten.
Das Fahrwerk haben die Wolfsburger Techniker wie gewohnt glänzend abgestimmt. Die Mischung aus sportlicher Härte und komfortbetonter Federung ist bestens gelungen. Der Jetta überzeugt mit gutem Geradeauslauf, bleibt in langgezogenen Kurven spurteu in der Linie und zeigt sich auch der richtig flotten Fahrt um die Ecken gewappnet. Kreuzbrav fährt das Auto just dahin, wohin der Fahrer es lenkt.
Sorgt dann auch noch wie in diesem Fall der 105 PS (77 kW) starke TDI Diesel für Vortrieb, dann sind kräftiger Durchzug und sparsamer Verbrauch garantiert. Der Selbstzünder (mit Fünfgang-Schaltung) sprintet schon bei niedrigen Drehzahlen temperamentvoll los und legt sich bei Zwischenspurts mächtig ins Zeug. Der Verbrauch liegt mit knapp acht Litern bei sportlicher Fahrweise und 6,4 Litern bei ruhigerer Fortbewegung in tadellosem Bereich. Lediglich um die Laufruhe ist es nicht so gut bestellt - das bekannte Pumpe-Düse-Syndrom.
29 950 Euro kostet der Jetta TDI als Trendline, verfügt dann schon über Klimaanlage, elektrische Fensterheber sowie verstell- und beheizbare Außenspiegel. Das ist ein durchaus attraktives Angebot. Wolfgang Schäffer

Artikel vom 08.04.2006