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»Hüpker« drücken den
Blauen fest die Daumen

Oberliga: Arminia II kann VfB im Abstiegskampf helfen

Von Werner Jöstingmeyer
Bielefeld (WB). Arminias Jüngster ging nach dem Schlusspfiff als erster rasch vom Platz. Den Kopf tief gesenkt, den Frust über die eigene Leistung noch nicht verarbeitet. Ausgerechnet dem erst 18-jährigen Nils Fischer passierte in der 65. Minute das verhängnisvolle Malheur. Mit einem Tritt über den Ball brachte er den Verler Lukas Krause ins Spiel, der postwendend den Ausgleich zum 1:1 erzielte.

»Es ist zwar ärgerlich, aber so etwas kann mal passieren«, nimmt DSC-Coach Igor Lazic seinen Innenverteidiger in Schutz. Wohlwissend, dass der eigentlich noch zur A-Jugend zählende Fischer bisher stets ein Stabilitätsfaktor der Abwehr ist. Auch die Teamgefährten machten dem »Youngster« keine Vorwürfe. Kapitän Marcel Leeneman: »Das war einfach Pech. Geärgert habe ich mich vielmehr, dass wir nach einer 1:0-Führung das Spiel aus der Hand gegeben haben. Gegen den Spitzenreiter SC Verl war eigentlich mehr drin. Es fehlte der Druck nach vorn.«
Dennoch sahen die 450 Zuschauer im Brackweder Stadion ein hochklassiges Oberligaspiel, in dem sich beide Mannschaften nichts schenkten. Eine Fleißnote verdiente sich auch Linksaußen Pascal Röber, der defensiv wie offensiv den Flügel bearbeitete und den Verler Routinier Jörg Bode nicht wie gewohnt zur Entfaltung kommen ließ. Pech, dass der in Verl wohnende Röber seine Torchancen in der Schlussphase nicht nutzte. Seine Wadenkrämpfe kurz vor dem Abpfiff waren ein Indiz, dass sich der 19-Jährige völlig verausgabt und in packenden Duellen aufgerieben hatte.
Mit nunmehr 26 Punkten aus 23 Spielen behauptet sich Arminia II auf dem zwölften Tabellenplatz. Am morgigen Mittwoch wird ab 18 Uhr die Partie gegen SV Lippstadt in Brackwede nachgeholt. Sonntag geht die Reise zum Aufsteiger Delbrücker SC. »Das sind zwei Spiele, die wir gewinnen wollen. Wenn es gelingt, haben wir mit dem Abstieg endgültig nichts mehr zu tun und können uns nach oben orientieren«, fordert Igor Lazic ebenso engagierte Leistungen wie zuletzt gegen den SC Verl.
Vom Sieg der Arminen gegen Lippstadt hängt auch ein bisschen das Schicksal des Bielefelder Ortsnachbarn VfB Fichte ab. »Diesmal drücken wir den Blauen ganz fest die Daumen«, meint Christopher Gliniars und hofft, dass die um einen Punkt besser platzierten Lippstädter auch am Mittwoch Abend auf Sichtweite der »Hüpker« geblieben sind. Deren Aufholjagd erhielt am Wochenende einen derben Dämpfer. Selbst nur 1:1 in Lotte, aber die Abstiegskonkurrenten Lippstadt (1:0 gegen Erkenschwick), Ahlen II (0:0 in Gütersloh) und Emsdetten (2:0 gegen Schermbeck) stockten ebenfalls ihr Punktekonto auf. VfB-Trainer Sven Moning ärgert sich einmal mehr: »Schade, dass wir anfangs so viele Zähler haben liegen lassen.«
Die Partie in Lotte war übrigens Monings zehntes Spiel als Cheftrainer. Dabei sammelte er immerhin 15 Punkte. Obwohl seit Sonntag die »Rote Laterne« wieder im Stadion Rußheide hängt, lassen sich die »Hüpker« nicht entmutigen. Sonntag kommt Emsdetten. Noch kann sich VfB Fichte aus eigener Kraft aus dem Abstiegssumpf befreien. Moning sieht sein Team auf einem guten Weg.

Artikel vom 04.04.2006