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Dax auf 6000

Grenzen des Frühlings


Es wär so schön, wenn es diesmal klappen könnte.
Das vergangene Mal sind wir viel zu spät eingestiegen. Da hatte sich der Nachbar von seinem hübschen Börsengewinn längst schon einen Porsche gekauft. Und Freund Jürgen war sogar drauf und dran, seinen sicheren Job als Handwerker aufzugeben. Er wollte künftig nur noch von seinen blitzschnell erzielten Gewinnen als »Daytrader« an der Börse leben.
Zum Glück hatte Jürgen noch nicht gekündigt, als alles zusammenbrach. Wir selbst haben unsere Aktien natürlich viel zu lange gehalten. So haben wir nicht nur nichts gewonnen, sondern mussten sogar zwei Jahre auf unseren doch schon fest eingeplanten Urlaub in der Karibik verzichten.
Aber dieses Mal sind wird schlauer. Neue Chance - neues Glück. Ich hör' schon die Warnungen: Die Börse ist keine Zockerbude. Die Börse ist ein Instrument zur langfristigen Geldanlage. Die Dimensionen dieses Aktienfrühlings sind begrenzt. Mit dem Überschreiten der 6000er Grenze nähert sich der Dax bereits seiner Obergrenze.
»Ein bisschen ist angesichts der fundamentalen Daten in den Unternehmen und der guten Stimmung bei den Verbrauchern noch drin, viel mehr aber nicht«, sagen die Oberschlauen.
Aber dieses Mal will ich es wissen. Dieses Mal glaube ich ihnen nicht. Oder sollte ich es vielleicht besser doch?Bernhard Hertlein

Artikel vom 04.04.2006