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»Irgendwie blockiert«

35:34 - übermotivierter TuS 97 verpasst Finalsensation


Von Jörg Manthey
Bielefeld (WB). Die Musikauswahl in der Halbzeitpause war irgendwie treffend ausgewählt: »Komm und rette mich«, quäkten Tokio Hotel aus den Boxen. Damit sprachen sie der zu unentschlossenen Handball-B-Jugend des TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck wohl aus dem Herzen, denn die lag gegen den VfL Gladbeck im Final-Rückspiel um die Westfalenmeisterschaft mit 15:16 im Hintertreffen. Nur noch 25 Minuten Zeit verblieben, die 28:34-Hypothek aus dem Hinspiel wett zu machen. Am Ende gewann der »Jürmker« Nachwuchs zwar noch mit 35:34, aber eine große Chance war verpasst worden.
»Irgendwie blockiert«: Trainer Ulli Wassmann, noch der »wildeste« 97-er am Samstag, erkannte seine Mannschaft nicht wieder und vermisste den »bedinungslosen Willen. Das, was uns in dieser Saison in vielen Spielen ausgezeichnet hat, war nicht da. Wir waren immer eine Sekunde zu langsam. Die gedankliche Schnelligkeit war nicht da«.
Technischer Fehler Grote, Pfosten Grote, Werning-Gegenstoß neben das Tor, Grote-Siebenmeter gehalten, Schuetforth-Heber überweg - es waren haarsträubende Fehler im Abschlussverhalten, die sich der TuS 97 in der Anfangsphase gönnte. Statt das Hinspielresultat rasch vergessen zu machen, hechelte der nervöse Gastgeber ständig hinterher - 0:2, 3:6 (9.), 7:11 (17.). Nicht zuletzt Gladbecks starker Keeper Matthias Zuchowski stand im Weg.
Per Gegenstoß konnte Hennigs erstmals zum 14:14 ausgleichen. Werning und Skusa warfen den TuS 97 gar mit 22:20 in Front (34.). Bis zum 24:24 (37.) sprach wenig für eine Sensation. Gestützt auf einen guten Sven Nolte im Tor, preschte die Wassmann-Crew dann binnen drei Minuten (Siebenmeter Grote, Werning, Skusa, Schuetforth, Hoff) auf 29:24 davon - in Minute 40 betrug die Differenzsumme auf Gladbeck nur noch einen Treffer!
Doch dieser tolle Schwung konnte nicht kompensiert werden. Über 30:26 (42.,Skusa) und 33:31 (48., Hennigs) schmolz die Hoffnung zusehends.
In die Schar der Enttäuschten beim westfälischen Vizemeister reihte sich TuS 97-Boss Dr. Ulf-Peter Schroeder ein. »In den ersten zehn Minuten wirkte die Mannschaft übermotiviert. Wir waren in der Summe nicht gut genug, um einen nicht starken VfL Gladbeck zu besiegen«.
TuS 97: Kastrup/Nolte (26.-50.) - Schuethorth (8), Schwarze (2), Schulz (1), Skusa (10/1), Hoff (7), Rieke, Hippe, Eisenberg, Grote (3/2), Hennings (1), Werning (3).

Artikel vom 03.04.2006