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Der Spaß stand an erster Stelle

Street-Soccer-Tour mit 48 Teams

Bielefeld (WB/mzh). Lorbeerkränze wurden nicht geflochten - das multikulturelle Miteinander war Trumpf beim »Street Soccer«-Turnier in der Seidensticker-Halle. 48 Mannschaften mit Jugendlichen im Alter von 13 bis 15 Jahren hatten gemeldet, es gab sechs Sieger und jede Menge Spaß.

Die »Street Soccer«-Tour führt durch die neun NRW-Städte, die ein eigenes Fan-Projekt unterstützen; Bielefeld war die drittletzte Station. Die Organisatoren mit Jörg Hansmeier (DSC Arminia) an der Spitze freuten sich, dass am Teuto auch zehn Mädchenteams antraten. Mit Erfolg: Die »Genia«-Mannschaft trug sich schließlich in die Siegerlisten ein.
Die übrigen fünf Sieger: 1. FC Windflöte, die »Babyboys 2006«, die »OWL-Kicker«, die »Türkisch/Afghanisch Connection« und ein Team, dass auf den Spielplänen als »Kancketak« auftauchte, sich faktisch aber »Kanak Attack« getauft hatte. Bei der Namensgebung tobte sich ohnehin die Phantasie aus, ob da nun der »Hühnerhaufen« kickte oder »Die fünf Balltänzer« zauberten, »Mein Freund ist aus Leder« wurde als internationalstes Team gewürdigt, denn seine Spieler stammten aus der Türkei, aus dem Irak, aus Serbien, Deutschland und den USA. Eigens hervorgehoben wurde eine Einzelspielerin: Vanessa von den Philippinen hatte die weiteste Anreise (sie geht allerdings hier zur Schule . . .)
Das Turnier wurde auf drei 10-mal-15-Meter-Plätzen (Courts) gespielt; die Tore hatten Eishockey-Format. Wichtiger als jedes Ergebnis war das Gebot der Fairness, und weil das völkerverständigende Motto »Kick Racism Out« lautete, mussten die fünfköpfigen Mannschaften aus Spielern mindestens zweier Nationalitäten bestehen. Diese Auflage erfüllten die Jugendlichen mühelos.
»Wir haben mit Erfolg in Schulen und Freizeiteinrichtungen für das Turnier geworben«, sagte Wolfgang Rietschel, Vertreter des Jugendamts, das die Aktion im Vorfeld der WM zusammen mit dem Fan-Projekt, dem Jugendring, der Sportjugend und dem Fußball- und Leichtathletikverband ausrichtete. Bürgermeister Horst Grube hieß die Sportler willkommen und wünschte ein paar frohe Stunden; Ralf Zenger (Bochum) vom federführend organisierenden Fan-Projekt-Team zeigte sich von der lockeren Atmosphäre in Bielefeld sehr angetan: »Die Spieler haben das Motto voll verstanden.«
Im Begleitprogramm, musikalisch angeheizt von DJ Matze Rotter (»Café Europa«), traten die »Power Girls« zum Formationstanz an. Der Hip-Hopper »Mad Cap« wärmte Zuschauer und Aktive auf, »Piranha Style« mit Topze und Mr. RCE (ausnahmsweise ohne Sid, den dritten Mann) wurden wegen ihrer Akrobatik beim Breakdance voll bewundert.

Artikel vom 04.04.2006