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Thomas Reiter wartet
auf seinen Einsatz

Wachwechsel auf der Raumstation ISS

Moskau (dpa). Warten auf den dritten Mann aus Deutschland: Die Astronauten der 13. Langzeitbesatzung haben auf der Internationalen Raumstation ISS ihr Heim bezogen.
Brasiliens erster Astronaut im All, Marcos Pontes.

Der russische Kommandant Pawel Winogradow und US-Bordingenieur Jeffrey Williams sowie der Kurzbesucher Marcos Pontes, Brasiliens erster Astronaut im All, schwebten am Samstag vom Sojus-Raumschiff durch eine Schleuse in die ISS. Im Gepäck war auch ein goldenes Kreuz für das Osterfest. Der Deutsche Thomas Reiter soll im Juli mit einem US-Shuttle zur ISS fliegen.
Nach dem zweitägigen Anflug des Sojus-Raumschiffs zur ISS lief beim Ankoppeln alles glatt. »Das Manöver erfolgte automatisch, genau so wie geplant«, sagte ein Sprecher der Flugüberwachung in Koroljow bei Moskau. Streng nach den Raumfahrtregeln wurden die Neuankömmlinge nach der Begrüßung zuerst über die Fluchtwege und die Notfallpläne auf der ISS informiert.
Die bisherige Langzeitbesatzung, Waleri Tokarew und William McArthur, soll am 9. April mit dem Brasilianer Pontes zur Erde zurückkehren. Bis dahin werden die fünf Astronauten auf der insgesamt 73 Meter breiten und 44 Meter langen ISS zusammen wohnen und arbeiten.
Wenn die US-Raumfahrtbehörde NASA auch in diesem Jahr noch Probleme mit ihren Shuttles habe, werde Russland wieder aushelfen, kündigte ein Sprecher der russischen Partnerbehörde Roskosmos an. Allerdings gehe das nicht mehr gratis. Neuankömmling Williams ist bereits der zweite US-Astronaut auf der ISS, für dessen Flug die NASA bei den Russen bezahlen musste. Der Trip in Richtung Unendlichkeit kostet umgerechnet 16,7 Millionen Euro. Seit dem Absturz der Raumfähre »Columbia« vor drei Jahren hat die NASA ihre Flüge zur ISS noch nicht wieder voll aufgenommen.

Artikel vom 03.04.2006