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Schweinepest greift
in NRW weiter um sich

Landwirtschaftsminister beruft Krisenstab ein

Düsseldorf (dpa). Die für Menschen nicht gefährliche Schweinepest breitet sich in Nordrhein-Westfalen weiter aus. Minister Eckard Uhlenberg gab Wildschweine zum Abschuss frei.
Im Kreis Recklinghausen war nach scheinbar überstandener Schweinepest die Seuche vor einer Woche erneut ausgebrochen. Weitere Verdachtsfälle im Raum Haltern sowie im benachbarten Kreis Borken kamen jetzt dazu. In Düsseldorf berief Landwirtschaftsminister Eckard Uhlenberg (CDU) am Wochenende einen Krisenstab ein. Mehr als 10 000 Schweine müssen zusätzlich getötet werden, teilte ein Ministeriumssprecher mit. Bislang waren es etwa 5000. Nach einem weiteren Verdachtsfall zwischen den 30 Kilometer auseinander liegenden Schweinepestbezirken befürchten die Behörden jetzt eine Ausdehnung in die Fläche.
»Eine erste Untersuchung hat den Verdacht im Kreis Borken untermauert«, sagte ein Ministeriumssprecher nach der Krisensitzung mit Beteiligung des Bundeslandwirtschaftsministeriums in Düsseldorf. Nach Angaben des Kreises Borken wird bereits untersucht, ob das Schweinepest-Virus eingeschleppt wurde. Nach ersten Erkenntnissen sei keine Verbindung zu den Fällen in Haltern zu erkennen. »Konkrete Erkenntnisse über die Seuchen-Ursache gibt es noch nicht«, erklärte Uhlenberg
Seit Ende März herrscht in NRW ein von der EU verhängtes Transportverbot für Schweine. Auch sind Transporte von und nach NRW untersagt. Schweine dürfen landesweit nur noch zum nächsten Schlachthof gebracht werden. Auktionen sind verboten. Entschädigungen gibt es nur für gekeulte Tiere. Die von den Einschränkungen betroffenen Mäster hoffen auf Hilfen von Land und EU. Am Samstag hob Uhlenberg die Schonzeit für Wildschweine auf, um ein Übergreifen des Virus' auf die Wildtiere zu vermeiden.

Artikel vom 03.04.2006