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Sondersynode
stellt Weichen
auf Sparkurs

Stellen in zwei Referaten reduzieren

Sennestadt (rec). Die Lippische Landes-Kirche, das organisatorische Pendant zum Kirchenkreis Gütersloh, hat sich zur Abschaffung aller hauptamtlichen Dienste durchgerungen, um mit der drohenden Finanznot fertig zu werden. Der Gütersloher Kirchenkreis, zu dem auch der Bielefelder Süden gehört, beschloss in einer fünfeinhalbstündigen Sondersynode, die in der Hans-Ehrenberg-Schule stattfand, immerhin schon mal 22 000 Euro zu sparen.

Das soll durch Stellenreduzierungen in zwei Referaten gelingen. Das Referat für Arbeit mit Jugendlichen wird nur noch zu 50 Prozent unbefristet wieder besetzt. Das künftige Aufgabengebiet umfasst die Geschäftsführung des Referates, die Leitung des Konventes der hauptamtlichen Jugendbetreuer in den 18 Gemeinden, Gemeinde-Informationen und Beratung sowie die Wahrnehmung jugendpolitischer Aufgaben. Das populäre »Konfi-Camp« wird wohl nur noch in diesem Jahr unterstützt; fortan soll es sich selbst refinanzieren. Für Fortbildungen gibt es kein Geld mehr. »Neben dem Referat gibt es in den Gemeinden noch 28 Jugendreferenten. Darüber hinaus haben wir einen Jugendpfarrer. Die Arbeit mit Jugendlichen ist und bleibt ein Qualitätsmerkmal des Kirchenkreises Gütersloh«, stellte Synodalassessor Wolfgang Bergmann aus dem Gemeindeverbund Brackwede fest.
Nach einem weiteren Beschluss soll das Referat Tageseinrichtungen für Kinder nur noch zu 75 Prozent fortgeführt werden. Zehn Prozent davon entfallen auf Fortbildungen, die nun von jenen 17 Gemeinden aufgebracht werden sollen, die Träger von Kindertageseinrichtungen sind. »Mit 60 bis 80 Euro je Gruppe und Jahr dürfte das tragbar sein«, erläutert Pfarrer Johan La Gro (Rheda-Wiedenbrück). Während der Sondersynode sei über eine Fusion der beiden Referate debattiert worden. »Doch die Fachgebiete sind zu verschieden und erfordern jeweils eigene Experten«, fasst Superintendent Dr. Detlef Reichert zusammen. Über Einsparungen in weiteren kreiskirchlichen Diensten soll im kommenden Jahr gesprochen werden. Insgesamt muss der Kirchenkreis einen Einnahme-Ausfall in Höhe von 1,8 Millionen Euro kompensieren.

Artikel vom 03.04.2006