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Zur Sache

Nein, nein. Das hat nichts mit dem Datum zu tun. Das ist kein April-Scherz. Wirklich nicht.
Die Staatsanwaltschaft in München hat die Ermittlungen im neuen Wettskandal tatsächlich schon wieder eingestellt. War da was?
Nein, behaupten die Herren. Also: Deckel zu. Akte geschlossen. Und sofort ab ins Archiv, da kann sie vor sich hin stauben.
Es blieb nur der Verdacht.
Doch verdächtig ist auch, in welch rasantem Tempo diese sonst nicht immer blitzschnellen Behörden diesen hoch brisanten Ball-Fall für erledigt erklärt haben.
Der Deutsche Fußball-Bund feiert die Entscheidung natürlich. So kurz vor dem Weltmeisterschafts-Anpfiff kann der Gastgeber weitere Negativschlagzeilen nun wirklich nicht mehr gebrauchen.
Stehen die beschleunigten Ermittlungen und die Einstellung hier etwa in einem Zusammenhang?
Selbstverständlich nicht.
Das wäre erneut eine bösartige Unterstellung durch die Presse, die ja von DFB-Präsident Theo Zwanziger schon scharf kritisiert worden ist. Doch es war garantiert nicht alles falsch, was in den vergangenen Tagen und Wochen über eventuelle Wettbetrügereien und mögliche Spiel-Manipulationen in den Zeitungen gestanden hat. Aber die Überbringer schlechter Nachrichten, sie wurden noch nie geschätzt. Sondern früher, im Altertum, sogar mit dem Tode bestraft.
Klaus Lükewille

Artikel vom 01.04.2006