Bielefeld (WB/mzh). Mit einem Erlös von 4385 Euro hat die Bilderversteigerung zugunsten der baufälligen Sparrenburg ein achtbares Ergebnis erzielt. 32 der angebotenen 51 Werke heimischer Künstler fanden gestern einen Liebhaber. Die Versteigerung im Rittersaal der Burg war dem Engagement der Malerin Heidi Lämmchen zu danken. Die Künstlerin war glücklich, denn die Firma JAB Anstoetz, die ursprünglich bei 160 Euro den Zuschlag zu Heidi Lämmchens Werk »Am Rande« erhalten hatte, stockte den Preis auf 400 Euro auf und machte damit die abstrakte Acryl-Arbeit zum teuersten Stück der Aktion. Gleich beim ersten Bild (»liebe.com« von Lydia Averdiek; 260 Euro) entbrannte zur Freude von Auktionator Christian Presch ein lebhaftes Bietergefecht. Als Roswitha Stüwes »Sparrenburg I« (180 Euro) aufgerufen wurde, versuchte eine Interessentin ihren Konkurrenten mit den Worten »Bei 150 Euro machen Sie aber Schluss!« einzuschüchtern - vergeblich. Pittoreske Motive aus der Heimat standen Abstrakta und dem Surrealismus geschuldeten Bildern an Beliebtheit nicht nach. »Tierisches Leben auf der Burg«, eine Aquarell-Monotypie Julian Thumels, des jüngsten Künstlers (14) im Reigen, erzielte 100 Euro. Im Beisein von Bürgermeister Horst Grube, Bielefeld-Marketing-Chef Hans-Rudolf Holtkamp und Manfred Brinkmann (Sparkasse) fachsimpelten die Bürger sachkundig über die auf der Burg gezeigte Kunst, und die Pralinen (»Burgsteine«) aus der Confiserie Kraume fanden reißenden Absatz. »Wir sind Bielefeld«, meinte Initiatorin Heidi Lämmchen, die allen dankte, die das Ereignis unterstützt hatten. So waren die 51 Werke vorab eine Woche lang in der Sparkasse gezeigt worden; ein schöner Katalog beförderte zudem die Entscheidungsfindung. »Machen Sie, bitte, keine lässigen Zufallsbewegungen, wie Sie das aus Versteigerungen im Film kennen«, bat Auktionator Presch. Deutliche Handzeichen waren gefragt, und speziell bei einer Summe von 55 Euro mochte der Mann mit dem Hämmerchen nicht lange verweilen: »Fümmenfuchzich - das verknotet bloß meine Zunge. Bitte, sagen Sie doch 60!« Dem Mann konnte geholfen werden - der Burg auch.
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